Nach Milliardenverlust
Volksbank dementiert Verkauf an BAWAG
Die Volksbank AG hat das schlimmste Jahr in der Unternehmensgeschichte hinter sich. Im Vorjahr hat der Konzern einen Verlust von über einer Milliarde Euro gemacht. Jetzt sucht man nach einem strategischen Partner. Dass der Verkauf an die BAWAG angeblich bereits fix ist, hat der Volksbank-Chef dementiert.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.4.2010
Bilanz abgestürzt
V wie Flügel - mit diesem Werbe-Slogan wollen die Volksbanken in Österreich Aufbruchsstimmung vermitteln. Doch in der Bilanz 2009 ist die Volksbanken AG im Vorjahr massiv abgestürzt. 1,08 Milliarden Euro Verlust, steht nach einer langen Reihe von Zahlen ganz unten in der Bilanzübersicht. Generaldirektor Gerald Wenzel hat das Institut ziemlich genau vor einem Jahr übernommen, und versucht seither gegenzusteuern. Doch das Ergebnis 2009 versucht er gar nicht erst schönzureden: es sei der höchste Wert, den die Volksbanken AG in ihrer Geschichte zu verzeichnen habe.
Hohe Vorsorgen für Kredite
Grund für das schlechte Ergebnis sind vor allem die hohen Vorsorgen, die die Volksbank AG zurücklegen muss, für die vielen Kredite, die möglicherweise nie mehr zurückgezahlt werden. Dazu kommt, dass sich der Immobilienmarkt schlecht entwickelt hat, und die Wertpapiere und Beteiligungen deutlich an Wert verloren haben.
Besserung erwartet
Im heurigen Jahr sieht es für die Volksbank schon wieder etwas besser aus - immerhin will man ein leicht positives Ergebnis von zumindest 60 Millionen Euro erzielen.
Partner gesucht
Die Suche nach einem strategischen Partner für die Volksbanken AG bleibt aber natürlich auf der Tagesordnung. Die Volksbanken haben ja im Vorjahr die Hilfe des Staates in Anspruch genommen - eine Kapital-Spritze der Republik in der Höhe von einer Milliarde Euro hat die Bank bekommen. Und dieses Staatsgeld will man jetzt so schnell wie möglich wieder zurückzahlen - mit Hilfe eines Partners eben.
BAWAG nicht fix
Medienberichte, wonach die BAWAG als Käufer für die Volksbanken AG bereits fix sei, will Gerald Wenzel allerdings nicht bestätigen: es gebe viele Diskussionen, derzeit werde vor allem evaluiert.
Die Volksbanken AG wolle die Suche nach einem Partner zwar zügig abschließen, man sei aber nicht unter Zeitdruck - im Laufe dieses Jahres will man die Suche abgeschlossen haben.