Unterwasserroboter im Einsatz
Ölpest am Golf von Mexiko
Mit Hilfe von Unterwasserrobotern hat der britische Ölkonzern BP am Montag versucht, die Ölpest am Golf von Mexiko einzudämmen. Auf Satellitenaufnahmen war zu sehen, dass sich der Ölteppich innerhalb eines Tages um die Hälfte auf mehr als 1.500 Quadratkilometer vergrößert hatte.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 26.04.2010
Ölfluss stoppen
Laut dem für Bohrungen zuständigen BP-Chef Doug Suttles sollte das Bohrloch mit einer Spezialvorrichtung verschlossen werden. "Wir haben die weltbesten Experten, die sich darum kümmern", sagte Suttles auf einer Pressekonferenz. Falls der überhaupt erste Versuch dieser Art fehlschlage, könne es bis zu drei Monate dauern, den Ölfluss zu stoppen.
Vier Unterwasserroboter
BP setzt insgesamt vier Unterwasserroboter ein, um den Einsatz zu steuern. Die Roboter funktionieren wie eine einfache Version von U-Booten. Bereits am Wochenende hatte der Ingenieur Richard Metcalf erklärt: "Im Prinzip versuchen sie, einen Korken in eine Champagnerflasche zu stecken".
Ölpest bedroht Ökosystem
Die Ölpest bedroht die Küsten der Bundesstaaten Louisiana, Alabama und Mississippi. Dort befindet sich ein Ökosystem mit Wasservögeln, Garnelen und Austernbänken. Pro Tag laufen tausend Barrel (rund 159.000 Liter) aus zwei Lecks. Die Küstenwache sprach von einem "ernstzunehmenden Ölteppich", der aber in weiten Teilen nur dünn sein soll.
Umweltschützer warnen vor Katastrophe
In den nächsten drei Tagen drohe der Küste noch keine Gefahr, sagte ein Vertreter der US-Meeresbehörde. Umweltschützer warnten vor der größten Ölkatastrophe seit dem Untergang des Öltankers Exxon Valdez 1989. Damals hatten rund 50.000 Tonnen Öl die Küste im Süden Alaskas auf einer Länge von fast 2000 Kilometern verseucht. Es war die schlimmste Ölpest in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Bohrinsel sank nach Explosion
Auf der riesigen Plattform "Deepwater Horizon", die dem Unternehmen Transocean gehört und von BP betrieben wird, hatte sich am Dienstag eine gewaltige Explosion ereignet. Zwei Tage später sank die Bohrinsel. Dort waren vor der Explosion mehr als eine Million Liter Öl am Tag gepumpt worden