Aufnahmebeschränkungen und Eingangsphasen
Uni-Zugang: Doch Einigung
Rot-schwarze Einigung im Universitätsbereich: Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) haben sich darauf verständigt, dass es ab Herbst Zugangsbeschränkungen beim Publizistikstudium geben wird. Weiterhin unbeschränkt bleibt der Zugang zur Studienrichtung Architektur und zu einigen Fächern an der Wirtschaftsuni Wien.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 30.04.2010
Verordnung nächste Woche
Nach Meldungen über eine rot-schwarze Nichteinigung Donnerstagabend haben die beiden Ministerien Freitagfrüh noch einmal nachverhandelt. Ergebnis: Die Bundesregierung wird nun doch schon nächste Woche eine Verordnung beschließen, die Studienplätze beschränkt, und zwar in Publizistik.
Studienplatzbeschränkungen und Tests
In Wien wird es demnach im Herbst gut 1.100 Studienplätze für Erstsemester geben, im vergangenen Herbst gab es mehr als 1.600. In Salzburg werden es 280 sein, dort haben im Herbst mehr als 500 begonnen. Und in Klagenfurt wird die Zahl auf 180 beschränkt werden, so viele waren es auch im vergangenen Wintersemester schon. Die jeweiligen Unis haben das Recht, jetzt qualitative Aufnahmeverfahren, vulgo Aufnahmeprüfungen oder Tests, zu veranstalten.
Studieneingangsphasen kommen
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl ist zufrieden, vor allem über Teil zwei der Vereinbarung mit Bildungsministerin Schmied - die Studieneingangsphasen. "Damit kann es gelingen, die Probleme an den Massenuniversitäten in den Griff zu bekommen und damit die Qualität für Studierende und Lehrende zu steigern."
Details Verhandlungssache
Wie diese Studieneingangsphase aussieht, darüber wollen ÖVP und SPÖ erst verhandeln. Dass an den Studieneingangsphasen kein Weg vorbei führt, ist auch für Bildungsministerin Schmied klar. Was sich an der WU abspiele sei "Darwinismus pur, nach dem Motto, der Stärkere kommt durch". Das sei kein Zugang für eine moderne Universitätspolitik. Und immer wieder betont Bildungsministerin Schmied: "Selektion, Hinausprüfen, Zugang verengen, das geht mit der Sozialdemokratie nicht."
Knockout-Prüfungen ungerecht
Von "Hinausprüfen" könne bei diesen zukünftige Studieneingangsphasen keine Rede sein, versichert auch Wissenschaftsministerin Karl. Vielmehr gehe es derzeit da und dort ungerecht zu. So seien die Knockout-Prüfungen intransparent und daher den Studierenden nicht zumutbar. "Hier möchte ich eine gerechtere Lösung." Es soll zwar weniger Studenten geben, aber die Anzahl der Absolventen soll nicht reduziert werden." Studenten, die im System sind, könnten ihr Studium in einer besseren Qualität fortführen und auch abschließen.
Keine Ausrichtung an Betreuungsquote
Ihre bisherige Idee, überall dort den Studienzugang zu beschränken, wo es ansonsten mehr als 40 Mal so viele Studierende wie Lehrende gibt, diese Idee lässt die Wissenschaftsministerin angesichts der neusten Einigung wieder fallen.