Karl (ÖVP) will Neuregelung

Keine Einigung über Studienbeschränkungen

Ein neuer Anlauf der Koalition, den Zugang zu überlaufenen Studienrichtungen in den Griff zu kriegen, ist Donnerstagabend ergebnislos geblieben. Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) konnten sich nicht einigen. Karl will jetzt die Zugangsbeschränkungen grundsätzlich auf alle allzu beliebten Studienrichtungen ausweiten.

Morgenjournal 30.04.2010

Lösung weiter offen

Die Regierung müsste das ganze absegnen. Doch während die ÖVP die Anträge befürwortet, möchte die SPÖ nur bei der Publizistik zustimmen. Eine Verhandlungsrunde gestern Abend zwischen Wissenschaftsministerin Karl und Unterrichtsministerin Schmied ließ weiterhin unklar, wie es an den betreffenden Unis ab Herbst weitergehen wird. Bis Mitte Mai müsste eine Lösung stehen.

Gesetz klarer fassen

Ministerin Karl sieht nun aber einen Ausweg darin, den erst wenige Monate alten Notfallparagraphen wieder zu ändern. Das sei ein untauglicher Kompromiss und mit großen Rechtsunsicherheiten behaftet. So müssten laut diesem Paragraphen die Studienbedingungen unvertretbar sein, damit Zugangsregelungen erlaubt wären. "Aber wann sind Studienbedingungen unvertretbar? Das ist ein unbestimmter Gesetzesbegriff." Karl will statt dessen auf das Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden Bezug nehmen und klare Zahlen festschreiben.

40 Studenten pro Lehrkraft

Ein Betreuungsverhältnis von 1 zu 40 schwebt der Ministerin vor, und zwar ungeachtet der Herkunft der Studierenden. Es würde also nicht mehr auf die deutschen sogenannten Numerus-Clausus-Flüchtlinge abgestellt. Gäbe es also mehr als 40 Studierende pro Unterrichtendem, könnte in der jeweiligen Studienrichtung ein Aufnahmeverfahren eingerichtet werden. Eine andere Variante wäre laut Karl, jeder Uni eigene Eingangsphasen zu gewähren. Von beiden Vorschlägen dürfte die SPÖ alles andere als begeistert sein.