5113 atomare Gefechtsköpfe

USA legen Atomwaffen-Zahl offen

Die USA haben erstmals genaue Zahlen zu ihrem Atomwaffen-Arsenal offengelegt. Anlass ist die derzeit in New York stattfindende Konferenz zum Atomsperrvertrag. Beobachter stufen den Schritt als außergewöhnlich ein. Er soll die Entschlossenheit der USA demonstrieren, in der globalen Abrüstungspolitik die Führungsrolle zu übernehmen.

Morgenjournal 04.05.2010

Transparenz für Vertrauen

"Vom heutigen Tag an, werden die USA die genau Zahl der Gefechtsköpfe in ihren Bunkern ebenso mitteilen wie die Zahl derer, die seit 1991 verschrottet wurden", sagte Außenministerin Hillary Clinton vor der UNO-Konferenz in New York. "Diese Transparenz ist im Interesse unserer nationalen Sicherheit, denn sie schafft Vertrauen und zeigt unseren guten Willen."

Raketen und Marschflugkörper

Wie das Pentagon unmittelbar nach der Ankündigung Clintons mitteilte, verfügen die USA über 5113 atomare Gefechtsköpfe. Die meisten Atomsprengköpfe können von Raketen ins Ziel getragen werden. Dazu zählen ballistische Raketen, die durch den Weltraum anfliegen, oder Marschflugkörper, die von U-Booten, Schiffen oder Bombern abgefeuert werden. Letztere unterfliegen das gegnerische Radar und suchen selbstständig mit hoher Präzision ihr Ziel.

Neue Offenheit

Eine grobe Zählung der Atomwaffen gibt es schon seit Jahren. Neu ist die Offenheit der US-Regierung damit. Clinton sagte, der Schritt zeige, dass die Regierung von Barack Obama die Verbreitung von Atomwaffen ernsthaft stoppen und die Zahl verringern wolle.

Eklat um Ahmadinedschad

Zu Beginn der Konferenz hatte der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad mit scharfen Angriffen gegen die USA für einen handfesten Krach gesorgt. Er warf in seiner Rede den Vereinigten Staaten vor, sein Land mit Atomwaffen zu bedrohen. Die US-Delegation und mehrere europäische Abordnungen verließen bei diesen Ausführungen aus Protest den Saal. Clinton warf dagegen Ahmadinedschad vor, den Atomwaffensperrvertrag untergraben zu wollen. Derzeit bemühen sich die USA und ihre Verbündeten um eine Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran.

Die Konferenz in New York dauert bis zum 28. Mai. Ein solches Treffen zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags findet alle fünf Jahre statt.

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