Kunstmesse mit Schwerpunkt CEE

Viennafair 2010

114 Galerien zeigen sich in der Halle A der Messe Wien höchst vielfältig: Mit ihrem Osteuropa-Schwerpunkt (33 Galerien vom Baltikum bis Istanbul) und als Experimentierfeld für die heimische Kunst-Landschaft (43 Aussteller) haben die Gesichtszüge der Viennafair ein ausgeprägtes Profil gewonnen.

Zwischen verspiegelten Totenköpfen (Mario Mauroner), aus Anzügen, Stickdeckchen und Soldatenuniformen gefertigten Fauteuils (Lokal 30 aus London und Warschau), Tischfußball mit Rehläufen als Spielern (Teapot aus Köln) und dem diesjährigen Video-Schwerpunkt (mit zwei Videolounges von Erste Group und Privatsammlern) lohnt sich auch für viel Fragiles, Subtiles und für eine Fülle neuer Namen großzügig bemessene Entdeckungs-Zeit.

Preise für die Stand-Gestaltung

"Wenn man zu Hause ist, kann man auch etwas wagen", sagte Miriam Charim im APA-Gespräch, die mit Gabriele Senn und Christine König einen großen, offenen Gemeinschaftsstand mit einer vollgespickten Tapete von Elfie Semotan und locker platzierten Arbeiten eingerichtet hat. Kein Weg vorbei führt natürlich an den Gewinnern der Wirtschaftskammer-Preise für die Standgestaltung (je 5.000 Euro): Als "Emerging Gallery" überzeugten die Berliner Koch Oberhuber Wolff mit einem installativen Bilder-Zirkel aus Videos und Filmstills, unter den "Established Galleries" ging Rosemarie Schwarzwälder mit ihrer Galerie nächst St. Stephan als Siegerin hervor.

"Ich finde, so ein Stand muss schon auch eine Ausstellung sein", stellte die Galeristin ihr Raumkonzept vor: Schmale Zeichnungen von Helmut Federle im Inneren, ein Rundgang durch das Galerienprogramm, ein Drei-mal-fünf-Meter-Brandl (im Wert von 88.000 Euro) als Außenwand. "Durch ihren CEE-Schwerpunkt nimmt die Messe ihren ganz bestimmten Platz ein, das könnte ihr schließlich auch in schwierigen Zeiten das Dauern sichern", ist Schwarzwälder optimistisch. 200 Sammler aus 20 Ländern sind angemeldet, darunter auch wieder viele aus den USA.

Viel Prominenz

Im österreichischen Angebot finden potenzielle Käufer heuer mehr als die üblichen Verdächtigen: Tone Fink, Asgar/Gabriel, Thomas Feuerstein, Eva Schlegel oder Katja Praschak kennzeichnen eine erfreulich breite heimische Auswahl.

Vor Ort ist die Messe mit skulpturalen Arbeiten von Otto Zitko oder Gunter Damisch geschmückt, die größte Skulptur (von Heimo Zobernig) wurde allerdings in der für die After-Vernissage-Party genutzten Rinderhalle St. Marx aufgestellt. Einen Skulpturenpark vor der Messe Wien für höhere Aufmerksamkeit auf das Geschehen habe man allerdings auch heuer aus praktischen Gründen nicht realisieren können, bedauerte der künstlerische Leiter Edek Bartz.

Text: APA, Red.

Service

Viennafair, 6. bis 9. Mai 2010,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (30 Prozent).

Viennafair