Frische junge Kunst
Viennafair eröffnet
Am Mittwoch, 5. Mai 2010 wurde die Viennafair feierlich eröffnet. Bereits zum sechsten Mal sind Galeristen aus aller Welt - von New York über Berlin bis Dubai - angereist, um an dieser Messe für zeitgenössische Kunst teilzunehmen, die sich auf Kunst aus Ost- und Südosteuropa spezialisiert hat.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 06.05.2010
Trotz der Wirtschaftskrise haben sich 114 Galeristen ins Zeug gelegt - kaum weniger als im Vorjahr. Sie zeigen Gemälde, Skulpturen und Installationen. Ein besonderer Schwerpunkt ist heuer dem Kunstfilm gewidmet.
Kauffreudige Kunstsammler
Kunstfreunde, Kuratoren und heimische Museumsdirektoren tummelten sich bei der Eröffnung. Auch etliche Kunstsammler aus den USA sind wieder dabei, die im Vorjahr wegen der Krise gänzlich ausgeblieben waren. Sie freuten sich über die frische junge Kunst aus Ost- und Südosteuropa und hielten sich schon am ersten Abend beim Kaufen nicht zurück.
33 Galeristen aus den ehemaligen Ostblockländern zeigen Kunstwerken von sehr interessanten jungen Künstlern, wie etwa einen Film von der Polin Katarzyna Kozyra, in dem man sieht, wie eine schwarz gekleidete Gouvernante mit zwei als Hunde verkleideten Männer an der Leine durch ein Schloss spaziert und mit ihnen im Park herumtollt. Die Hunde heißen Nietzsche und Rilke.
Wichtige Messe für Kunst aus Osteuropa
Faszinierend auch eine Videoarbeit der erst 25-jährigen Polin Agneschka Polska, die in ihren Animationen Kunstwerke alter Meister auf raffinierte Art mit zeitgenössischer Kunst verschwimmen lässt. Monica Branitzka, die in Berlin eine Galerie für polnische Künstler betreibt, meint: "Für uns ist es eigentlich die wichtigste Messe. Alle Sammler und Kunstinteressierten, die Interesse für Kunst dieser Region haben, kommen hierher."
Denn die Galeristen aus den ost- und südosteuropäischen Ländern können sich oft nicht leisten, auf andere Kunstmessen zu fahren. Ihre Messekosten werden von der Erste Bank großteils gesponsert. Sie und alle anderen Galeristen haben ihre Stände besonders liebevoll gestaltet. Ausgezeichnet für seinen Stand wurde unter anderem Nikolaus Oberhuber, bei dem ein Video läuft, in dem Jugendliche aus Toulouse zu Wort kommen: "Der Ort, der in diesem Film diskutiert wird, ist ein Ort, der nur dann in die Medien kommt, wenn ein Auto brennt."
Begleitprogramm in der Stadt
Aber auch die Galerien draußen in der Stadt machen ein Begleitprogramm zur Messe: unter dem Thema art&film werden überall filmische Arbeiten von Künstlern gezeigt. Als Kuratoren fungieren Künstler, wie etwa die blue noses aus Russland in der Galerie Knoll: "Das Ganze ist so installiert, als würde man ein Kino betreten, vorne sind Plakate wie in den alten Kinos. Dann kommt man in den dunklen Raum, wo diese Filme vorgeführt werden."
Die Messe ist bis Sonntag, 9. Mai 2010 geöffnet. Am Muttertag haben Mütter mit Kindern bis 14 Jahren freien Eintritt. Die Ausstellungen in den Galerien der Stadt sind noch länger zu sehen.
Service
Viennafair, 6. bis 9. Mai 2010,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (30 Prozent).
Viennafair