Langsam wird es eng

Griechische Banken

Der griechische Staat bekommt am Kapitalmarkt kein Geld mehr, das trifft auch die griechischen Banken. Noch haben sie einen gewissen Polster, die Frage ist aber, wie lange die Banken durchhalten können.

Mittagsjournal, 06.05.2010

Noch kein Katastrophenszenario

Wenn das Vertrauen schwindet, dann ziehen die Sparer ihr Geld aus den Banken, gleichzeitig bekommen die Banken kein Geld auf dem Kapitalmarkt mehr: so könnte das Katastrophenszenario für den Untergang der griechischen Banken aussehen. Dem ist aber nicht so, sagt Mikael Masourakis, Chefökonom der griechischen Alpha-Bank. Die Banken haben noch eine gute Kapitalbasis.

Sparer halten die Treue

Nur ein ganz kleiner Teil der Sparer habe aus Angst vor einem möglichen Bankenbankrott Geld abgezogen und auf zypriotische Konten gelegt, sagt Masourakis. Das betreffe nur ein bis zwei Prozent der Spareinlagen.

Konservative Bankenphilosophie

Griechische Banken haben den Vorteil sehr konservativ zu sein. Sie leben nicht vom Spekulieren an den Finanzmärkten, sondern vom klassischen Spar- und Kreditgeschäft. Und da die Spareinlagen noch da sind, sei der Finanzierungsbedarf jetzt auch nicht übermäßig groß, sagt Masourakis. Das ist gut, denn die griechischen Banken bekommen am Kapitalmarkt momentan kein Geld, und wenn dann zu schlechteren Konditionen als der Staat.

Bankenpaket zur Stützung

Auch für griechische Banken gibt es ein Bankenpaket der Regierung. 28 Milliarden Euro wurden zur Verfügung gestellt. Bisher wurden nur 11 Milliarden davon gebraucht. Und sie wurden dafür verwendet, um die Kapitalbasis der Banken zu stärken, sagt Masourakis.

Investitionen gehen zurück

Das Problem für die griechische Volkswirtschaft ist, dass die Banken in dieser Situation keine Kredite geben und damit fehlt den Unternehmen das Geld für Investitionen. Das macht es umso schwerer aus der Krise herauszukommen, denn wer nicht verdient, kann auch keine Steuern in die Staatskassen zahlen.