Auslastungszahlen und Kartenpreise erhöht
Burgtheater: Ausblick und Bilanz
Mit Spannung wurde die Pressekonferenz des neuen Burgtheaterdirektors am Freitag, 7. Mai 2010 erwartet. Es ging nicht nur um den nächsten Spielplan, sondern auch darum, wie Matthias Hartmann selbst seine erste Spielzeit sieht. Präsentiert wurden gesteigerte Auslastungszahlen und erhöhte Kartenpreise.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 07.05.2010
Selbstironischer Siegerblick
Mit dem für ihn so typischen selbstironischen Siegerblick trat Matthias Hartmann heute ans Pult im Burgtheater und richtete sich sehr direkt an Medien und Öffentlichkeit: "Ich habe sowohl von ihnen als auch vom Publikum eine sehr gute, kontrovers gehaltene und schöne Begrüßung erfahren. Wir haben die Auslastungszahlen nochmal um fast zehn Prozent steigern können. Das ist einzigartig im ganzen deutschsprachigen Kulturraum."
An die 90 Prozent Auslastung, mehrere Einladungen zum renommierten Berlinere Theatertreffen und eine allseits bewunderte und vom Publikum gestürmte "Krieg und Frieden"-Produktion im entrümpelten Burgtheatercasino zeigen: Ins Burgtheater ist nach den letzten müden Bachler-Jahren wieder Leben und Phantasie eingezogen.
Sechs Uraufführungen
So soll es auch in der nächsten Saison weitergehen. Sechs Uraufführungen, unter anderem von Botho Strauss und Franzobel, Treue zu seine bisherigen Regisseuren wie Pucher, Ermannis, Breth, Schlingensief und Bachmann, aber auch fürs Burgtheater neue Namen wie Michael Thalheimer und weitere Experimente mit Jan Lauwers und The Nature Theatre of Oklahoma.
"Letztes Jahr hieß es 'Welt Burg Dorf'. Dieses Thema ist nicht vom Tisch. Jetzt heißt es: 'Will Burg Soll'", kündigte Hartmann an.
Hartmann inszeniert Oper in Zürich
Hartmann verspricht den sensationellsten und interessantesten Spielplan, den er je als Theaterdirektor gemacht hat, ob in Zürich oder Bochum. Daneben hat er offenbar noch Zeit, seiner neuen Liebe, der Oper, zu frönen. In Zürich bereitet er gerade die Inszenierung von "Rusalka" vor: "Wenn ich gestern in Zürich am Flughafen im Buchladen war und sehe die ganzen Zeitungstitel - nie habe ich stärker den Eindruck gehabt, dass eine Zeit sich wirklich wendet. Nie habe ich stärker empfunden, dass wir in einer Zeitenwende sind als jetzt in dieser Zeit."
Planung mit Lücken
Die nächste Spielzeit ist im groben fertig, bei vielen Projekten steht die Besetzung noch nicht ganz fest, über manchen steht einfach nur "eine Inszenierung von...", Stück und Besetzung fehlen.
Interessant wird Paulus Mankers Rückkehr ans Burgtheater an der Seite von Sunnyi Melles in Racines "Phädra". Einziger Wermutstropfen: Die Kartenpreise müssen ein wenig angehoben werde, je nach Kategorie zwischen ein und drei Euro.
Service
Ö1 Club-Mitglieder bekommen im Burgtheater ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).
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