Neun Stunden "Lipsynch"

26. April 2017, 12:23

Seit Jahren ist der franco-kanadische Theatermacher Robert Lepage mit seinen außergewöhnlichen Produktionen immer wieder zu Gast bei den Wiener Festwochen, auch wenn er - wie heuer - nicht persönlich kommen kann. "Lipsynch" wird zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum aufgeführt.

Inspiration Episodenfilm

Mit "Lipsynch" lädt der franco-kanadische Bühnenmagier Robert Lepage sein Publikum zu einer Theaterexpedition ein. Inspiriert von der Struktur des Episodenfilms, sind die einzelnen Stationen, die im Laufe dieser Expedition angesteuert werden, nur lose miteinander verwoben: Dreh- und Angelpunkt ist die Suche des Adoptivkindes Jeremy nach seinen Wurzeln. Die Bühnenhandlung springt scheinbar chaotisch zwischen verschiedenen Orten und Zeitebenen. Teile eines bruchstückhaften Familienalbums werden sichtbar.

Gehirnforschung, Schizophrenie, Alzheimer. Robert Lepages "Lipsynch" streift viele Themen. Diese Themen hat Lepage gemeinsam mit seinen Schauspielern erarbeitet. Auch die Figuren und die Handlung des Stücks sind ein Gemeinschaftsprodukt des Regisseurs und seiner Akteure. Sie stammen aus Großbritannien, Spanien, Kanada, Deutschland und Österreich.

Modernes Welttheater

Seit Jahren gilt Robert Lepage als Kanadas aufregendster Bühnenvisionär - ein wahrer Vertreter des modernen Welttheaters, der nicht nur mit internationalen Schauspielern arbeitet, sondern mit seinen kollektiv entwickelten Produktionen auch durch die ganze Welt tourt.

Repertoirestücke interessieren Robert Lepage heute nur noch im Bereich Oper. 2011 wird er Wagners "Rheingold" an der New Yorker MET inszenieren. Bis 16. Mai 2010 hat das Wiener Festwochenpublikum die Gelegenheit, für einen ganzen Tag in die geheimnisvolle Theaterwelt des Robert Lepage einzutauchen.