Konflikt eskaliert

Tote und Verletzte in Thailand

In Thailand eskaliert der Kampf zwischen Regierung und Oppositionsanhängern. Das Militär ist in der Nacht mit Waffengewalt gegen die Rothemden vorgegangen, die seit Wochen ein Viertel im Zentrum von Bangkok belagern. Es gibt mindestens einen Toten und Dutzende Verletzte.

Morgenjournal 14.05.2010

Gebiet abgeriegelt

Donnerstagabend haben die Behörden den Strom in dem Stadtviertel Bangkoks abgeschaltet, das die Opposition seit zwei Monaten besetzt hält. An den Barrikaden dieses Gebietes gab es gestern blutige Auseinandersetzungen, nachdem die Armee begonnen hat, das Viertel komplett abzuriegeln.

Ein Toter, mehrere Verletzte

Offenbar wurden auch schwere Waffen in Stellung gebracht und eingesetzt. Ein Demonstrant wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen und getötet. Der zu den oppositionellen Rothemden übergelaufene General Khattiya Sawasdiphol wurde an der Schläfe getroffen und musste operiert werden. Angeblich war er gerade dabei, Journalisten Interviews zu geben, als er getroffen wurde.

Neue Zwischenfälle

Die Unruhen gehen auch am Freitag weiter. Regierungsgegner brachten am Vormittag auf einer zentralen Kreuzung in Bangkok zwei Wasserwerfer in ihre Gewalt und machten sie unschädlich. Außerdem setzten sie einen Bus in Brand. Die Soldaten gingen mit Tränengas vor. Die ganze Nacht hindurch waren in der thailändischen Hauptstadt Schüsse zu hören.

Notstand ausgedehnt

In Bangkok und den Vororten gilt der Notstand, der auch auf weitere 15 Provinzen ausgedehnt wurde. Sowohl die amerikanische als auch die britische Botschaft wurden vorsorglich geschlossen, in beiden Ländern haben Politiker ihre Besorgnis über die Situation ausgedrückt. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva hat sein Angebot zurückgezogen, im November Neuwahlen abzuhalten.

"Von nicht unbedingt nötigen Reisen nach Thailand wird abgeraten"

Peter Launsky-Tieffenthal, Sprecher des Außenministeriums

Außenministerium rät von Reise ab

Nach der Ausweitung des Ausnahmezustands in Thailand reagiert nun auch das österreichische Außenministerium. Der Sprecher des Außenminsteriums, Peter Launsky-Tieffenthal, teilte mit, man rate "von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Thailand ab". In der Rangreihe der Gefahreneinstufung sei das "eine Stufe unterhalb einer Reisewarnung", so Launsky-Tieffenthal.