Wegen Street-View-Aufnahmen
Datenschützer gegen Google
Die österreichische Datenschutzkommission prüft rechtliche Schritte gegen den Internet-Konzern Google. Am Wochenende hatte Google schwere Fehler eingestanden: die umstrittenen Kamera-Autos für den Dienst "Street View " haben nicht nur Bilder aufgenommen, sondern auch sämtliche WLAN Stützpunkte erfasst - Stationen, von denen aus man mobil ins Internet einsteigen kann.
8. April 2017, 21:58
Darüber hinaus dürften auch E-mails und Surf-Inhalte gespeichert worden sein - und zwar auch in Österreich. Das sei irrtümlich geschehen, sagt ein Sprecher von Google. Die Datenschutzkommission hat Google nun aufgefordert, sämtliche Daten zu löschen.
Morgenjournal, 21.05.2010
Kameraautos prinzipiell erlaubt
Dass Google mit Kameraautos durch Österreichs Straßen fährt und Häuser und Autos fotografiert, das hat die Datenschutzkommission im Vorjahr erlaubt. Dass Google jedoch auch aufzeichnet, wo drahtlose Internetzugänge existieren und was dort gerade geschrieben oder gesurft wird - das ist schlicht und einfach verboten, sagt Waltraut Kotschy von der Datenschutzkommission. Man habe Google angewiesen, die Daten sofort zu löschen. Google selbst habe daraufhin angeboten, dies von Dritten kontrollieren zu lassen. Wer kontrollieren wird, ob die Daten nun tatsächlich gelöscht wurden, ist derzeit aber nicht bekannt.
Google wird Daten löschen
Google betont, dass die Speicherung von E-mails oder Internet-Inhalten irrtümlich erfolgt sei - das beziehe sich aber nicht auf die Erfassung sämtlicher WLAN-Standorte, sagt Kotschy. Die Ortung von WLAN-Netzes sei beabsichtigt gewesen, so Kotschy, Google hätte dies allerdings im Vorfeld nicht erwähnt.
Allerdings habe Google nun zugesichert, dass auch diese Daten gelöscht werden, so Kotschy. Das werde man sich aber sicher sehr genau ansehen. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Google wegen des Verdachts des Abfangens von Daten, bei der Staatsanwaltschaft Wien wurden bis jetzt keine Ermittlungen eingeleitet. Die Datenschutzkommission prüft nun mögliche Konsequenzen. In Österreich gebe es wenig Sanktionsmöglichkeiten.
Aufnahmen gehen weiter
Die Kameraaufnahmen in Österreich bleiben weiterhin erlaubt. hier müsse man sich sehr genau ansehen, ob Google auch sämtliche Zusagen einhält, sagt Kotschy, das heißt: wenn jemand sein Haus oder sein Auto nicht auf Google Street View sehen will, muss Google dies unkenntlich machen.