Nun soll Schamm das Leck dichten
Ölpest: BP startet neuen Versuch
Neuer Anlauf, um die ungebremst sprudelnde Ölquelle im Golf von Mexiko zu stoppen: AM Mittwoch will BP damit beginnen, das Leck mit Schlamm zu verstopfen. Doch der Konzern selbst räumt ein, dass dies eine komplizierte Methode sei und es zu weiteren Verzögerungen kommen könnte.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 26.05.2010
Schlamminjektion unter hohem Druck
Laufen die Vorbereitungen nach Plan, dann kann BP heute damit beginnen, zähen Schlamm durch das Sicherheitsventil zu pumpen, das eigentlich im Falle eines Unfalls das Bohrloch automatisch verschließen sollte. Diese Schlamminjektion geschieht unter hohem Druck, um das austretende Öl und Gas zurückzuhalten. Rund acht Millionen Liter Schlamm hat BP bereitgestellt.
Viele Unklarheiten
Diese Methode, genannt "Top Kill", ist zu Lande kein Problem, auf dem Grund des Golfs von Mexiko sieht die Sache aber anders aus. Zum Beispiel weiß niemand, wie stark das Bohrloch tatsächlich beschädigt ist. Unklar ist außerdem, wie sehr das neben dem Öl auch austretende Gas die Dichte des eingepumpten Schlamms verändert.
Vor allem Skepsis
Sollte es zu keinen Komplikationen kommen, dann würde die Quelle am Ende mit Zement komplett versiegelt werden. Aber BP-Chef Tony Hayward warnt im Vorfeld der aufwendigen Aktion vor überzogenen Erwartungen: "Wir müssen realistisch bleiben, eine solche Aktion wurde in mehr als 1500 Metern Tiefe noch nie durchgeführt." Die Erfolgschancen würden bei gerade 60 bis 70 Prozent liegen. Und so regiert heute neben der Hoffnung vor allem die Skepsis.