Mediengefechte folgen

Tote und Verletzte nach israelischer Militäraktion

Die israelische Armee hat einen internationalen Schiffskonvoi mit Hilfsgütern für den Gazastreifen gestürmt. Mindestens zehn Menschen sind dabei getötet worden. Dutzende Menschen sind verletzt. Israel sagt, die Soldaten seien zuvor angegriffen worden. Israel beschuldigt die Aktivisten Verbindungen zu Terroristen zu haben. diese wehren sich.

Mittagsjournal, 31.05.2010

Ablauf der Ereignisse unklar

Was genau sich heute in den frühen Morgenstunden an Bord der sechs Schiffe der sogenannten Freiheitsflotte ereignet hat, ist nicht klar. Wer wen angegriffen und damit die tödliche Gewalt ausgelöst hat, zeigen auch die Videobilder nicht, die via Internet-Kameras in die ganze Welt transportiert wurden.

Israelische Soldaten von Hubschraubern

Klar ist nur, dass 10 Menschen gestorben sind - erschossen von israelischen Soldaten, die sich von einem Hubschrauber aus abgeseilt hatten, als die Flotte offenbar noch in internationalen Gewässern aufgebracht wurde. Dazu soll es Dutzende Verletzte geben.

Blockade des Gazastreifens wegen Hamas

Das Ziel der Freiheitsflotte mit tausenden Tonnen Hilfsgütern an Bord war der Gazastreifen, gegen den Israel eine Seeblockade verhängt hat. Damit soll verhindert werden, dass der radikal-islamischen Hamas Güter in die Hände fallen, mit denen sie zum Beispiel Raketen auf Israel abfeuern kann. Die Organisatoren der Bewegung Freiheit für Gaza suchten zwar nach eigenen Angaben die Konfrontation, allerdings eine friedliche, wie sie sagen.

Material zum Bau von Häusern

Unter den Hilfsgütern an Bord sind auch solche, die Israel auf eine Verbotsliste gesetzt hat, darunter vieles, was zum Bau von Häusern gebraucht wird. Die Situation hat sich schon seit längerem aufgeschaukelt. Keine Seite war zu einem Kompromiss bereit, und als die Freiheitsflotte gestern trotz israelischer Warnungen von Zypern aus aufbrach war den Konflikt programmiert.

Israel: " Terrorverbindungen"

Inzwischen ist der Kampf der Worte ausgebrochen, es geht darum, wer seinen Standpunkt am besten öffentlich vermitteln kann. Israels Vize-Außenminister Dani Ayalon fand heute scharfe Worte: "Die Organisatoren sind gut bekannt für ihre terroristischen Verbindungen zum globalen Dschihad, Al Kaida und Hamas. Sie sind bekannt für Waffenschmuggel und tödlichem Terror. An Bord haben wir Waffen gefunden, die gegen unsere Soldaten eingesetzt wurden. Die Organisatoren wollen Gewalt und Gewalt ist bei ihrer Aktion auch herausgekommen. Israel bedauert jeden Tod, und hat alles getan, um dieses Ergebnis zu verhindern."

Organisatoren: Keine Waffen an Bord

Für die Organisatoren bezeichnet Audrey Bomse die Vorwürfe als haarstäubend und ungerechtfertigt. Dass es Waffen an Bord gegeben habe, sei lächerlich. "Es gibt keinen Beweis für Waffen. Es gab auch kein Feuergefecht, das sieht man auf den Videos. Hätte es das gegeben, dann wären auch israelische Soldaten angeschossen worden."

Internationale Aufmerksamkeit für Gazastreifen

Auch wenn das Ergebnis dramatisch ist, zwei ihrer Ziele haben die Organisatoren erreicht. Erstens: Internationale Aufmerksamkeit für das Problem der Blockade des Gazastreifens und zweitens Israel diplomatisch in eine Zwickmühle zu bringen.

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