"Tag der Sprachen"

50 Sprachen verschwinden pro Jahr

Jedes Jahr drohen weltweit 50 Sprachen zu verschwinden. Das soll der "Internationale Tag der Sprachen" bewusst machen, der am Freitag ausgerufen wird.

Morgenjournal, 11.06.2010

90 Prozent sterben aus?

Ein Beispiel für bedroht Sprachen ist Ladinisch. Es wird nur noch von weniger als 30.000 Menschen in Südtirol, dem Trentino und Belluno gesprochen. Sprachen wie diese verschwinden seit dem 20.Jahrhundert im Turbotempo: Rund 50 drohen jedes Jahr unterzugehen, sagen Wissenschaftler. Die Pessimisten unter ihnen glauben, dass 90 Prozent der Sprachen im 21.Jahrhundert aussterben werden.

Kultur geht verloren

Die meisten der rund 6.500 bekannten Idiome sind kleinere oder Kleinstsprachen. Zwar sei deren Verschwinden durchaus normal, doch geht mit ihnen auch oft wertvolles kulturelles Wissen verloren.

So sterben Sprachen aus

Und die Experten wissen auch, wie so ein Untergang binnen drei Generationen abläuft: Die erste beherrscht noch zwei Sprachen, zum Beispiel Deutsch und Plattdeutsch. Nur eine davon wird an die Kinder weitergegeben. Diese können dann beispielsweise zwar noch "Platt" verstehen, aber nicht mehr sprechen. Mit den Enkeln sei die Sprache dann schon tot. Ein Trend, den verschiedene Schutzgemeinschaften, wie zum Beispiel die "Gesellschaft für bedrohte Sprachen "mit Lernprojekten und Dokumentationen bremsen wollen.

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