Flüchtlinge in Griechenland misshandelt

Kritik an Asylrecht

Schon seit einigen Jahren fordern Flüchtlingsorganisationen dass Österreich keine Asylwerber nach Griechenland abschiebt. Begründung: Griechenland halte sich nicht an die Menschenrechtskonvention.

Mittagsjournal 14.06.2010

Abschiebungen aussetzen

Flüchtlinge würden misshandelt, nicht versorgt, es gebe keine rechtsstaatlichen Asylverfahren. Deutschland und die Schweiz haben schon reagiert, Abschiebungen wurden ausgesetzt.

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte

Auch in Österreich gebe es nun einen Lichtblick: der europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat vergangenen April in zwei Fällen verhindert, dass Österreich Asylwerber nach Griechenland abschiebt, sagt Rechtsanwalt Herbert Pochieser, der die Asylwerber vertreten hat. An der gängigen Praxis in Österreich hat sich nichts geändert, kritisiert er.

Entschließungsantrag der Grünen

Die Menschenrechtssprecherin der Grünen Alev Korun ortet gar ein paralleles Rechtssystem in Österreich. Einen Entschließungsantrag der Grünen, damit Österreich keine Flüchtlinge nach Griechenland abschiebt, sei auf Betreiben der ÖVP vertagt worden. Begründung: Man müsse noch einmal darüber reden, ärgert sich Korun.

Auch der Verfassungsgerichtshof kommt bei den Flüchtlingsorganisationen nicht gut weg. Tenor: der lasse der Politik alles durchgehen.

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