Grundsteinlegung am Donauufer

Das höchste Haus Österreichs

Am Donnerstag, 17. Juni 2010 hat die Grundsteinlegung für das höchste Hochhaus Österreichs stattgefunden. Rund 220 Meter soll sich der erste der beiden von dem französischen Architekten Dominique Perrault geplanten Türme in den Himmel schrauben.

Er wird damit den am anderen Donauufer gelegenen Millenium Tower - der ist 202 Meter hoch - als höchstes Hochhaus Österreichs ablösen.

Kultur aktuell, 18.06.2010

Eingangstor zur Donaucity

Die beiden Türme sollen so etwas wie ein Eingangstor zur Donaucity darstellen. Elegant und schlank werden sie weithin sichtbar sein - als Zwillinge erkennbar durch die stark gewellten Fassaden an den einander zugewandten Seiten - als wäre das ursprünglich ein Turm gewesen, der von Riesen- oder von Architektenhand auseinandergerissen wurde.

Diese neue Pforte soll der Donauplatte eine neue Qualität verleihen - weil sie sich damit nicht nur zur Altstadt hin, sondern auch zur Donau öffnen wird.

Aufwändig gestaltete Außenhaut

Immer wieder hat Dominique Perrault, der 1996 mit der Pariser Nationalbibliothek weltberühmt wurde und später mit dem Mies-van-der-Rohe-Preis und dem World Architecture Award ausgezeichnet wurde, auf die Oberflächen seiner Bauten großen Wert gelegt.

Beim Rathaus in Innsbruck etwa hat er Glasflächen von dem Künstler Peter Kogler bearbeiten lassen. Auch beim ersten der beiden DC Tower soll die gläserne Außenhaut aufwändig gestaltet werden - fast wie ein Schmuckstück, sagt Perrault.

Optimierung der Flächeneffizienz

300 Millionen Euro soll der Turm kosten. Die Investoren sind die größten österreichischen Banken und Versicherungen. Hauptaktionär ist mit 60 Prozent die Bank Austria. Aufgrund der Finanzkrise hatte sich der Baubeginn um eineinhalb Jahre verzögert - eine Zeit, die für die weitere Optimierung der Flächeneffizienz und der Technologie verwendet wurde.

So entspricht das Gebäude nun dem Gedanken eines "green buildings". Die EU-Richtlinie, dass öffentliche Neubauten bis 2020 die von ihnen benötigte Energie zur Gänze selbst produzieren müssen, erfüllt es noch nicht. Trotzdem macht sich Thomas Jakoubek, Vorstand der Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum, der unter anderem bereits die anderen Hochhäuser der Donau City errichtet hat, keine Sorgen über Vermietung und Weiterverkauf des Gebäudes. Er arbeitet immer mit höchsten ökologischen Standards, ohne die sich heute kein Gebäude mehr verkaufen lasse, wie er sagt.

Hotel zieht ein

"Ein Drittel des Turmes ist ja schon vermietet an einen Hotelbetreiber. Wir haben bei uns knappe 40.000 Quadratmeter Bürofläche zur Vermietung. Die trauen wir uns in den nächsten drei Jahren schon zu. Wenn sich die Wirtschaft entsprechend entwickelt, werden wir sie entsprechend besser vermieten. Wir können auch mit einer nicht ganz so prosperierenden Entwicklung leben."

Der Hotelbetreiber ist die spanische Hotelkette Sol Melia, die die ersten 15 Stockwerke einnehmen und im Dachgeschoß ein Hauben-Restaurant unterbringen will. Die restlichen der insgesamt 60 Etagen werden Büros und Lofts gewidmet sein. Das Ende der Bauzeit ist für 2012 geplant.