Neue Möglichkeiten
Krebserkennung mittels Digitalkamera
Forscher aus Texas/USA haben ein neues System zur einfachen Krebserkennung entwickelt. Es basiert auf einer gewöhnlichen, handelsüblichen Digitalkamera, auf deren Display Krebszellen sichtbar werden.
8. April 2017, 21:58
Eine Hoffnung vor allem für die medizinisch unterversorgte Dritte Welt, aber auch generell für die Früherkennung von Krebs weltweit: Auch der Nicht-Facharzt sollte auf längere Sicht mit Hilfe des neuen Systems der Rice University in Texas erkennen können, ob sich im untersuchten Gewebe der Patienten kanzeröse Zellen finden.
Eine digitale Spiegelreflexkamera wird dabei zum mobilen Fluoreszenzmikroskop. Dazu kommen eine LED-Lichtquelle, eine spezielle Objektivlinse ein optisches Faserbündel, und ein gängiger fluoreszierender Farbstoff.
Die damit zum Leuchten gebrachten Zellkerne, und auch die verformte Kerne von Krebszellen sind dann auf dem Kamera-Display genau zu erkennen.
Mobil und überall einsetzbar
Das Prinzip kennt man bereits seit Jahren von gängigen Biopsien, neu ist die fast grenzenlose Mobilität des Geräts, das auch leicht an schwer zugängliche Stellen kommt, etwa im Mund. Das erspart den Patienten die schmerzhafte Entnahme von Gewebe, und lange Wartezeiten auf Routineuntersuchungen.
Was allerdings noch fehlt ist eine dazugehörige Software, die auch Allgemeinmedizinern ohne spezielle pathologische Ausbildung ermöglichen würde gesunde und kranke Zellen zu unterscheiden. Sie müsste noch entwickelt werden, sagen die Forscher.
Weiterentwicklung ist nötig
Fazit: Das neue Krebsfrüherkennungssystem mit Digitalkamera ist billig, auf der ganzen Welt einsetzbar, und erspart Schmerzen und Wartezeiten, ist aber noch in Händen der Fachwelt in den USA, und muss für den gängigen Einsatz mit Software noch weiterentwickelt werden.