China wächst ungebremst

8. April 2017, 21:58

Wieder starkes Wachstum

China lieferte in den vergangenen Wochen neben Meldungen über das Wirtschaftswachstum immer wieder negative Schlagzeilen - wegen einer Immobilienblase, die zu platzen droht, einer Streikwelle im Land, und der hohen Selbstmordrate unter den Arbeitern einzelner Firmen. Doch die chinesische Wirtschaft hat die Krise gut überstanden. Investitionen in die Infrastruktur und Förderungen haben den Konsum der 1,3 Milliarden Chinesen angeregt. Für heuer erwartet das Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche einen Zuwachs um 9,5 Prozent.

Mehrere Risiken

Waltraut Urban, Chef-Ökonomin des Institutes, sieht aber mehrere Risiken, nämlich, dass die Immobilienblase in China platzt, in der Inflation und in der Entwicklung der Weltwirtschaft.

Unbezahlbare Wohnungen

Risiko 1, der Immobiliensektor: Ende 2009 sind die Immobilienpreise in China enorm gestiegen. Laut Urban sind Wohnungen in Peking oder Shanghai für Normalverdiener nicht bezahlbar. Grund für die Preissteigerungen sind Spekulanten. Dem will China mit einem Maßnahmenpaket entgegentreten.

Preise steigen

Risiko 2, die Inflation. Üblich waren in China gleichbleibende oder sinkende Preise. Doch derzeit steigen sie. Konsumgüter sind im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent teurer geworden und sollen bald noch mehr kosten.

Weniger Exporte

Risiko 3, der Außenhandel. China ist Exportweltmeister also abhängig vom Außenhandel. Die EU ist der wichtigste Handelspartner. Wegen der Konsolidierungs-Maßnahmen in Europa befürchten die Chinesen einen Rückgang der Nachfrage. In den USA, dem zweitwichtigsten Handelspartner, herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Auch hier befürchtet China weniger Nachfrage.

Zweifel an Daten

Doch trotz der Risiken sind die Aussichten gut. Eine Prognose sei aber schwierig, sagt Ökonomin Urban - nicht nur wegen der unsicheren Entwicklung der Welt-Wirtschaft. Es sei auch unklar, wie verlässlich die Daten sind, die China veröffentlicht.