Leopold Museum soll Gemälde restituieren

8. April 2017, 21:58

Den Vorsitz in diesem im Februar 2010 gegründeten Gremium führt der ehemalige Justizminister Nikolaus Michalek. Die "Häuser am Meer" von Egon Schiele befinden sich unter den Gemälden, die für restitutionswürdig erachtet werden, ebenso drei Gemälde von Anton Romako.

Empfehlung zur Restitution

"Es gibt einen detaillierten Bericht mit der Empfehlung zur Restitution. Das heißt wenn das Kunstrückgabegesetz anwendbar wäre, dann müsste in diesen Fällen zurückgegeben werden", so Ministerin Claudia Schmied.

Da das Leopold Museum ja als Privatstiftung nicht dem Bundesmuseengesetz unterliegt, fällt es nicht unter das Kunstrückgabegesetz. Trotzdem hat das Leopold Museum heute angekündigt, die Empfehlungen berücksichtigen zu wollen.

Faire Lösung angestrebt

"Der Vorstand nimmt die Beschlüsse des Gremiums zur Kenntnis und wird in angemessener Zeit darauf reagieren, Entscheidungen treffen und vorlegen", teilte das Museum mit. Man sei bestrebt, "im Sinne des Washingtoner Abkommens faire und gerechte Lösungen" zu suchen. Für die "allernächste Zeit" wurden "informelle Gespräche mit den Anspruchstellern" angekündigt.

Mit viel Spannung werden auch die Entscheidungen rund um das Gemälde "Wally" erwartet, das vor über zehn Jahren in New York beschlagnahmt wurde. Die Anzeichen mehren sich, dass es bei einer Vorverhandlung, die am Dienstag stattfinden soll, zu einer außergerichtlichen Einigung kommen könnte. Dass in der Leopold Stiftung zum Thema "Wally" Stillschweigen vereinbart wurde, zeigt, dass sich die Verhandlungen in einer heißen Phase befinden. Kein Wunder, ist doch für den 26. Juli 2010 ein Gerichtstermin anberaumt, der endgültig über die Zukunft von "Wally" entscheiden soll.