Neue Richtlinie beschlossen
Gentechnik: EU-Staaten entscheiden selbst
Die EU-Staaten dürfen wieder selbst entscheiden, ob sie den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zulassen. Die EU-Kommission hat heute eine entsprechende Neufassung der Gentechnik-Gesetze beschlossen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 13.07.2010
Jedes Land entscheidet selbst
Nach jahrelangem Tauziehen haben sich Europas Genskeptiker durchgesetzt. Viele Mitgliedsstaaten wie Österreich stemmen sich ja gegen Genpflanzen in der Landwirtschaft. Jedes Mitgliedsland kann nun ohne größere Schwierigkeiten den Anbau von Genpflanzen verbieten.
Auch moralische Bedenken zählen
Bisher hat die EU-Kommission wissenschaftlich fundierte Argumente gefordert, wenn ein Staat sich gegen den Anbau erlaubter Genpflanzen gewehrt hat. Das ändert sich nun, sagt Gesundheitskommissar John Dalli: "Wir sagen, dass von nun an auch sozio-ökonomische, ethische oder moralische Bedenken für ein nationales Verbot ausreichen."
Letztentscheidung bleibt in Brüssel
Die neue Regelung ändert jedoch nichts am Zulassungsverfahren an sich. Nach wie vor entscheidet die EU-Kommission, ob ein gentechnisch veränderter Organismus grundsätzlich angebaut werden darf. Auf Europas Feldern sind derzeit nur der Anbau einer gentechnisch veränderten Maissorte und der Generdapfel Amflora erlaubt.