Elite-Einheit unter den Opfern

Selbstmordanschlag im Iran

Im Südosten des Iran haben zwei Selbstmordattentäter vor einer bedeutenden schiitischen Moschee mindestens 28 Menschen getötet. Zu dem Doppelanschlag bekannte sich die sunnitische Extremistengruppe Dschundollah, der von der iranischen Regierung vorgeworfen wird, Teil des Al Kaida Netzwerkes zu sein.

Abendjournal, 16.07.2010

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Vergeltung für Tod von Anführer

Vor einem Monat ist Abdul Malik Rigi, der Anführer der sunnitischen Extremistengruppe Dschundollah als mutmaßlicher Drahtzieher mehrerer tödlicher Anschläge zum Tode verurteilt und gehenkt worden. Jetzt übt die Dschundullah blutige Vergeltung für den Tod ihres Idols.

Zweiter Anschlag auf Helfer

In Zahedan herrscht Entsetzen und Chaos nach dem Doppelschlag. Ausgerechnet am Geburtstag des Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed, hat die sunnitische Rebellengruppe die schiitische Moschee ins Visier genommen, die zu den bedeutendsten des Landes zählt. Der besonders hinterhältige Anschlag ist anscheinend akribisch geplant. Zunächst zündet ein als Frau verkleideter Selbstmordattentäter seinen Sprengstoffgürtel. Der Schaden hält sich in Grenzen, die Explosion lässt aber zahlreiche Menschen herbei eilen. Dann detoniert die zweite Bombe.

Ziel war Elite-Einheit

In einer E-mail der Dschundollah heißt es, Angehörige Rigis hätten die Anschläge verübt. Man habe in erster Linie die Revolutionsgarden treffen wollen. Und tatsächlich sind unter den Opfern gleich mehrere Mitglieder dieser Elite-Einheit, die für den Schutz der iranischen Führung zuständig ist.

Dschundollah soll Teil von Al Kaida sein

Die Dschundollah selbst bezeichnet sich als Widerstandbewegung des iranischen Volkes. Sie hat vor fünf Jahren den bewaffneten Kampf aufgenommen, sie will die Vormachtstellung der Schiiten im Iran brechen. Die Regierung in Teheran wirft der Gruppe vor, Teil des Al Kaida-Netzwerks zu sein. Außerdem soll sie aus der Sicht der iranischen Behörden von den USA und Großbritannien unterstützt werden.

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