Deckel auf Ölleck hält

Bohrloch weiterhin dicht

Im Golf von Mexiko wächst das Vertrauen in den am Donnerstag montierten Verschluss über dem Ölleck. Der ursprünglich für zwei Tage angesetzte Belastungstest soll auf unbestimmte Zeit verlängert werden und das Leck damit verschlossen bleiben. Bisher ist kein Hinweis auf Beschädigungen oder ein weiteres, bisher unentdecktes Leck gefunden worden.

Abendjournal, 18.07.2010

Kein Ölaustritt mehr geortet

"Wir gehen immer mehr davon aus, dass die Leitung in Ordnung ist", fasst BP-Manager Kent Wells das Ergebnis der bisherigen Tests seit Donnerstag zusammen. Tauchroboter suchen am Meeresgrund mit Kameras und Sonden, ob irgendwo aus einem neuen Leck Öl austritt – bisher ohne Ergebnis. Der Druck im Inneren der jetzt verschlossenen Leitung ist zwar immer noch geringer als ursprünglich kalkuliert, erhöht sich aber weiterhin langsam. Deshalb geht BP Einsatzleiter Doug Suttles mittlerweile davon aus, dass der Verschluss auf dem Leck bleibt – solange keine Probleme auftreten.

Plan geändert

Ursprünglich war geplant, um jegliches Risiko zu vermeiden, nach dem Ende des Belastungstests die Ventile wieder zu öffnen. Dann wäre erneut für drei Tage lang wieder Öl ins Meer geströmt, bis auf Saugglocke umgestellt und das Öl vollständig in Schiffe an die Meeresoberfläche geleitet wird. Dauerhaft verschlossen werden kann das Leck erst durch die im Meeresboden gebohrten Ersatzleitungen, die Mitte August fertig sein sollen. Es möchte aber eigentlich niemand mehr wieder Öl ins Meer fließen sehen, so Suttles weiter.

Supertanker nicht erfolgreich

Vom Einsatz im Golf abgezogen worden ist übrigens der taiwanesische Supertanker "A Whale" – er habe nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert. Mehrere kleinere Schiffe hätten in der selben Zeit wesentlich mehr Öl aus dem Meer absaugen können, so die US-Küstenwache.