Um 2.000 weniger im Halbjahr

Asylanträge gehen weiter zurück

In Österreich gibt es immer weniger Asylwerber - damit setzt sich die Tendenz der letzten Monate fort. Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben laut Innenministerium mehr als 5.000 Menschen einen Asylantrag gestellt, im Vorjahr waren es noch mehr als 7.000.

Abendjournal, 19.07.2010

Zahlen sinken kontinuierlich

Es werden mit jedem Monat weniger. 5.055 Asylanträge im ersten Halbjahr, das ist um ein Drittel weniger als im ersten Halbjahr 2009 - als noch knapp 7.500 Menschen Asylanträge gestellt haben. Auch die Zeit der überfüllten Erstaufnahmezentren scheint vorbei - in Traiskirchen sind derzeit 270 Menschen untergebracht, zu Spitzenzeiten waren es weit mehr als 1.000, in Thalham in Oberösterreich sind es gar nur mehr 89, auch dort waren es schon wesentlich mehr.

Wenn sich die Zahlen nicht ändern, ist eine Debatte um ein drittes Erstaufnahmezentrum in Eberau wohl endgültig vom Tisch.

Mehr Menschen in Schubhaft

Gestiegen ist die Zahl derer, die in Schubhaft auf ihre Abschiebung warten. 3.200 Schubhäftlinge waren es in diesem ersten Halbjahr, knapp 2.900 im ersten Halbjahr des Vorjahres. Und auch diese Entwicklung war durch das seit Jahresbeginn geltende Fremdenrecht vorherzusehen. Seither kommen auch immer mehr Flüchtlinge in Schubhaft, für deren Asylverfahren ein anderer Staat zuständig ist.

Mehr Anordnungen zur Ausreise

Und es zeigt sich auch, dass immer mehr Menschen aufgefordert werden, Österreich zu verlassen. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres erging dieser Auftrag zur Ausreise 805-mal, heuer bisher 4.500-mal. Das Innenministerium erklärt das mit einer Gesetzesänderung. Seither wird jedem negativen Asylbescheid ein derartiger Auftrag beigelegt, früher gab es dafür ein zusätzliches Verfahren, heißt es.

Übersicht