Hochrangige Gespräche in Frankfürt

"Stresstest" für Banken: Es wird ernst

Am Freitag heißt es für die europäischen Großbanken Farbe bekennen - dann sollen die Ergebnisse des "Stresstests" der EU bekanntgegeben werden. Politiker hatten darauf gedrungen, um an den Finanzmärkten Vertrauen zu schaffen. In Frankfurt beriet die EZB-Spitze mit Vertretern von Geldinstituten Ergebnisse und Konsequenzen.

Abendjournal, 21.07.2010

Erste-Chef bei Gesprächen dabei

Aus Wien ist Andreas Treichl zu dem Treffen an den Main gekommen. Vor Beginn der Sitzung sagte der Chef der Erste Bank, er sei "sehr sicher", dass Österreichs zweitgrößtes Institut den Belastungstest bestehen werde. Die Erste ist eine von gut 90 Banken, die die Finanzaufsicht CEBS aufgefordert hat einen Katalog mit Kennziffern vorzulegen. Die CEBS will ermitteln, mit welchen Verlusten die Banken rechnen, sollte es heuer und im nächsten Jahr zu einer Rezession kommen und gleichzeitig die Anleihemärkte in Europa einbrechen. EZB-Präsident Jean Claude Trichet sagte vor wenigen Tagen, die Maßnahme diene dazu Vertrauen aufzubauen.

Als gut und notwendig bezeichnet zu Mittag die deutsche Kanzlerin Angela Stressproben für die Institute im Euroraum.

Ergebnis am Freitag

Die Banken müssen in dem Test genau beziffern, welche Ergebnisse sie gleichsam unter Volllast erwarten. Zentrales Kriterium für das Bestehen ist die Kernkapitalquote. Sie darf auch unter Stressbedingungen nicht unter sechs Prozent fallen.

Investoren fürchten, dass die Testergebnisse nicht beruhigen sondern neue Aufregung auslösen. Um grobe Turbulenzen zu vermeiden sollen die Resultate nach Schalterschluss am Freitag bekannt gegeben werden. Erste-Chef Andreas Treichl hat unterdessen eine Rangliste der untersuchten Banken angeregt. Das mache die Ergebnisse – auch für Investoren - vergleichbar sowie transparent.