Österreichs Banken dürften Test bestanden haben

Banken-Stresstests werden veröffentlicht

Freitagabend findet quasi die Zeugnisverteilung statt, dann werden nämlich die Ergebnisse des bisher größten europaweiten Stresstests veröffentlicht. Damit wird bekannt, wie gut die Banken mit eigenem Geld ausgestattet sind. Österreichs Banken dürften den Stresstest jedenfalls bestehen.

Morgenjournal, 23.07.2010

Zeitplan umstritten

Über den genauen Zeitplan für die Veröffentlichung ist bis zuletzt gerungen worden. Geplant ist, dass die Banken selbst das Ergebnis heute nach Börsenschluss ab 18 Uhr veröffentlichen. Frankreich kritisiert das, weil an den US-Börsen wegen der Zeitverschiebung danach noch einige Stunden lang gehandelt werden kann.

Was passiert bei "Nicht genügend"?

Noch gestern haben die EU-Finanzminister in einer Telefonkonferenz über die Ergebnisse beraten. Dabei ist es wohl auch um die Frage gegangen, was passiert, wenn eine Bank den Stresstest nicht bestanden hat, und ob dann erneut der europäische Rettungsfonds einspringt.

91 Banken überprüft

Insgesamt sind 91 europäische Banken überprüft worden. Konkret mussten sie darüber Auskunft geben, ob sie auch im Falle einer neuerlichen Rezession innerhalb der nächsten zwei Jahre genug Eigenkapital haben. Das heißt, ob sie in der Lage sind, mindestens sechs Prozent ihres eigenen Geldes zur Seite zu legen, falls Kredite ausfallen. Dem Vernehmen nach dürfte der ohnehin bereits verstaatlichte deutsche Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate das Kriterium nicht erfüllen.

Österreichische Banken zuversichtlich

In Österreich sind Raiffeisen und Erste Bank überprüft worden. Erste Bank-Chef Andreas Treichl sagte bereits, er sei sehr sicher, dass die Bank den Test bestanden habe. Auch bei Raiffeisen gibt man sich zuversichtlich. Ebenfalls geprüft wurde die Unicredit-Tochter Bank Austria, ihr Ergebnis wird vermutlich aber nicht extra veröffentlicht, da grundsätzlich nur das Ergebnis des italienischen Mutterkonzerns bekannt gegeben wird.