Österreicher kaufen trotz Krise
Handel verzeichnet Gewinne
Dem österreichischen Einzelhandel geht es gut. In der ersten Hälfte des Jahres sind die Umsätze gewachsen. Das liegt vor allem am stabilen Konsum der privaten Haushalte. Angst hat die Branche aber vor den Sparvorhaben der Regierung, vor allem vor möglichen Steuererhöhungen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.07.2010
Handel gegen Massensteuern
Das Budget muss saniert werden, so viel steht fest. Die Regierung will die Ausgaben kürzen, aber auch über die Einnahmen mehr Geld lukrieren. Auf keinen Fall sollte es aber Steuererhöhungen geben, die die Kaufkraft beeinträchtigen können, sagt der Chef der Handels-Sparte der Wirtschaftskammer, Fritz Aichinger, denn das würde den Handel als erstes treffen.
Umsatzplus trotz Krise
Derzeit geht es dem Handel aber gut. Im ersten Halbjahr sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Gleichzeitig sind die Preise heuer im Einzelhandel weniger gestiegen als in den letzten Jahren, die Erhöhungen liegen unter der Inflationsrate.
Aichinger ist zufrieden. Die gute Entwicklung des Einzelhandels vergangenes Jahr setze sich trotz Wirtschaftskrise fort: "Wir hatten auch im Vorjahr eine positive Bilanz zu verzeichnen. Wir sind jener Bereich, der von der Krise nicht betroffen ist." Solange die Arbeitslosenzahlen nicht enorm ansteigen, rechnet er damit, dass die guten Umsätze bleiben werden.
Schuhe statt Bücher
Am stärksten sind die realen Umsätze im Schuh- und Elektro-Einzelhandel gewachsen. Im Papier- und Bucheinzelhandel sind die Umsätze dagegen am stärksten geschrumpft.
Im Vergleich mit der EU und der Eurozone schneidet Österreich gut ab. Das liege an den vielen klein- und mittelständischen Betrieben, sagt Aichinger, denn diese seien ein Stabilitätsfaktor.
Gute Stimmung bei Händlern
Die Erwartungen für den Rest des Jahres sind gut. Der private Konsum wird robust bleiben. Und auch die Stimmung bei den Betrieben ist gut. Immer mehr Unternehmen erwarten in den nächsten Monaten ein besseres Geschäft.
Abgerechnet wird zum Ende des Jahres. Dann steht auch fest, wie die Regierung sparen und wo sie mehr einnehmen will. Und dann wird man sehen, ob und wie der Einzelhandel betroffen ist.
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