Extremisten beschießen israelischen Touristenort

Raketen auf Urlauber

Bei Raketenangriff auf die südisraelische Stadt Eilat ist im benachbarten jordanischen Akaba ein Mensch durch einen Irrläufer getötet worden. Fünf weitere wurden verletzt. Nach Angaben der israelischen Polizei wurden die Raketen aus dem ägyptischen Sinai abgeschossen. Eilat ist ein beliebter Touristenort am Roten Meer.

Abendjournal, 2.8.2010

Taxifahrer getötet

Raketen auf ein Urlaubsparadies am Roten Meer: Mutmaßliche Extremisten haben die benachbarten Tourismuszentren Eilat und Akaba im Süden Israels und Jordaniens mit fünf Raketen beschossen und dabei einen Menschen getötet. Der Taxifahrer starb vor einem Hotel in der Küstenstadt Akaba an den Folgen eines Raketeneinschlages, wie der jordanische Informationsminister Ali al-Ajed am Montag mitteilte. Fünf weitere Menschen seien verletzt worden. Al-Ajed verurteilte den Raketenangriff als ausländischen Terrorakt gegen unschuldige Menschen.

In Eilat führte die Explosion einer Rakete außerhalb der Hotelzone zu keinerlei Sachschaden, wie Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte. Zwei weitere Raketen gingen im Roten Meer nieder. Eine weitere Rakete schlug in Jordanien ein und richtete ebenfalls keinen Schaden an.

Von Ägypten aus abgefeuert

Die Raketen sind nach übereinstimmender Einschätzung israelischer und jordanischer Sicherheitskräfte von Ägypten aus abgefeuert worden. Ägyptische Sicherheitskreise bestritten dies. Die Raketen vom Typ Grad haben eine Reichweite von rund 20 Kilometern und sind mit rund sechs Kilogramm Sprengstoff gefüllt.

Die ägyptische Grenze beginnt unmittelbar südlich von Eilat. Akaba schließt sich östlich an Eilat an und ist nur durch eine Grenze getrennt. In allen Ferienressorts im Dreiländereck am Roten Meer herrscht derzeit Hochsaison. In Eilat werden wie jedes Jahr Anfang August tausende Touristen aus Frankreich erwartet.

Kampf zwischen Friedenslager und Extremisten

Israels Präsident Schimon Peres drückte den Hinterbliebenen des jordanischen Taxifahrers sein tiefes Beileid aus. "Im Nahen Osten gibt es einen echten Kampf zwischen dem Friedenslager und dem Lager von Extremisten, das alle Chancen für einen Frieden zerstören will", sagte Peres. Der Bürgermeister von Eilat, Jitzhak Halevy, sagte dem israelischen Internetportal ynet.com: "Fundamentalistische Bewegungen versuchen, in der Region Chaos zu säen."

Jordaniens Informationsminister Al-Ajad kündigte an, dass sein Land den Kampf gegen blinden Terror fortsetzen werde. Akaba war zuletzt am 22. April von zwei Raketen getroffen worden.

Rakete schlägt vor Hotel ein

Eine Rakete war nach Angaben von Informationsministers Al-Ajed vor dem Hotel Intercontinental in Akaba explodiert. Drei Fahrzeuge seien beschädigt worden. Unter den fünf Verletzten sind den Angaben zufolge ein weiterer Taxifahrer, ein Mitarbeiter der Tourismuspolizei, ein Sicherheitsbeamter des Hotels sowie zwei Arbeiter.

Bei der Explosion in einem Haus eines ranghohen Mitglieds der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation wurden am Montag nach palästinensischen Angaben mindestens 42 Menschen verletzt. Die israelische Armee bestritt den Vorwurf, sie habe eine Rakete auf das Haus des Hamas-Kommandeurs Alaa al-Danaf im Flüchtlingslager Deir al-Balah abgefeuert. Nach Augenzeugenberichten aus Gaza könnte es sich um einen "Arbeitsunfall" handeln. In dem Gebäude lebten nach Hamas-Angaben fünf Familien. Außerdem gab es zehn kleine Läden.

Text: dpa

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