Kauf von teuren Marken und LKWs
Automarkt wieder im Aufschwung
Ein Jahr nach der Ökoprämie ist der heimische Autohandel wieder zur Normalität zurückgekehrt. Im Vorjahr bekam man 1.500 Euro für die Verschrottung eines alten und den Kauf eines neuen PKW. Im ersten Halbjahr hat den Händlern dieser Bonus gefehlt, die Verkaufszahlen sind zurückgegangen. Für das zweite Halbjahr sind die Autohändler optimistischer.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 03.08.2010
Ökoprämie kurbelte 2009 den Kauf an
Viermal in Folge sind die PKW-Zulassungszahlen zurückgegangen. Zuletzt sind sie im Juli um elf Prozent zurückgegangen, verglichen zum Vorjahr. 2009 war bedingt durch die Ökoprämie ein Rekordjahr für den heimischen Autohandel. Obwohl es heuer keine Ökoprämie gibt, ist man im Autohandel vorsichtig optimistisch.
Mehr LKW-Zulassungen
Burkhard Ernst, Bundesgremialobmann für den Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer Österreich, verweist auf die steigenden LKW-Verkaufszahlen, in denen sich die anziehende Konjunktur wiederspiegle. Es gebe wieder mehr LKW-Zulassungen, das Geschäft ginge wieder besser. Es wäre deutlich erkennbar, dass hier die Wirtschaft wieder angesprungen sei, so der Bundesgremialobmann. Noch im Vorjahr ist der LKW-Absatz krisenbedingt um fast ein Viertel zurückgegangen.
Kauf teurer Automarken
Auch Autos der oberen Klassen verkaufen sich heuer wieder besser als im Vorjahr, so Ernst. "Heuer werden wieder Vorstandsfahrzeuge und Direktionsautos gekauft. Auch Politiker kaufen dieses Jahr wieder Autos", erklärt er den Anstieg der Premienmarken.
Dieselfahrzeuge bevorzugt
Die bisher meistverkauften Automarken in Österreich sind heuer Volkswagen, Audi und Ford. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gehe der Trend heuer wieder mehr in Richtung Dieselfahrzeuge, sagt Ernst. Alternative Antriebe wie Elektro- und Hybridantriebe würden auch heuer wegen der hohen Anschaffungskosten eine untergeordnete Rolle spielen. Im zweiten Halbjahr werde der Autohandel besser laufen, prognostiziert Ernst.
Steuerdiskussionen verunsichern Käufer
Derzeit würden politische Diskussionen über Steuererhöhungen, etwa eine Mineralölsteuer-Erhöhung, viele Menschen verunsichern und vom Autokauf abhalten, glaubt Burkhard Ernst. "Der Automobilkauf ist ein emotionaler Kauf. Die Diskussionen über Steuererhöhungen sind kontraproduktiv, da das die Käufer verunsichert", erklärt der Obmann. Er hofft, dass diese Diskussionen nach dem Sommer wieder aufhören und dadurch die Zulassungen sich wieder in den normalen Bereich der Zulassungsstatistik bewegen.
Mit "Tricks" Herstellervorgaben erreichen
Um die Vorgaben der Hersteller zu erreichen, setzt die Branche immer öfter auf so genannte Tageszulassungen, betont Ernst. Das bedeutet, dass ein Autohersteller oder Händler ein neues, zu verkaufendes Fahrzeug nur für einen oder mehrere Tage anmeldet. Dadurch wird quasi aus dem Neuwagen ein Gebrauchtwagen, der oft mit hohem Rabatt an den Kunden verkauft wird.