Ernte heuer nur durchnschnittlich
Getreide wird teurer
Die Getreidepreise steigen. Denn in Österreich wird die heurige Ernte nur durchschnittlich ausfallen und auch international sind die Erntemengen geringer. Die Versorgung sei aber trotzdem gewährleistet, heißt es von der Agrar Markt Austria.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 06.08.2010
Extremes Wetter und Brände in Russland
Es kommen mehrere Faktoren zusammen, die die Getreide-Ernte heuer schlechter ausfallen lassen als erwartet. In Österreich ist das extreme Wetter der vergangenen Wochen der Grund. Die Ernte wird daher heuer nur durchschnittlich ausfallen. Auch innerhalb der EU sind die Erntemengen geringer als erwartet. In Russland ist ein großer Teil der Getreidefelder den Bränden zum Opfer gefallen. Russland, einer der drei weltgrößten Exporteure, stoppt deswegen ab Mitte August seine Getreideexporte.
Getreidebauern freuen sich über gestiegene Preise
Weniger Angebot bedeutet steigende Preise. Das befeuere die Märkte und freue die Bauern, sagt Franz Stefan Hautzinger von der "Agrar Markt Austria" (AMA): "Es ist höchste Zeit, dass wir ein derartiges Preisniveau für die Produktion erreicht haben und damit auch wiederum positive Perspektiven für die Getreidebauern da sind."
Spekulationen Grund für Preisschwankungen
Die Weizenpreise sind innerhalb des vergangenen Monats stärker gestiegen als in den letzten 40 Jahren. Grund dafür seien neben den geringen Getreidemengen auch Spekulationen, sagt Günter Griesmayr von der AMA. Er meint, der Markt sei derzeit ein wenig überhitzt, diese Preisausschreitungen nach oben und unten würden nicht der tatsächlichen Mengenbilanz entsprechen.
Getreideversorgung gewährleistet
Obwohl die Ernte heuer in Österreich geringer als erwartet ausfallen wird, ist die Versorgung laut AMA immer noch gewährleistet. 4,6 Millionen Tonnen Getreide inklusive Mais werden die österreichischen Bauern heuer einbringen. Damit ließe sich die gesamte Versorgungspalette abdecken, sagt Franz Stefan Hautzingear, sowohl für die Nahrungsmittelproduktion, für die Exporte als auch für die Energiegewinnung.
Brot und Bier im Herbst teurer
Wie sich die Preise in den nächsten Wochen entwickeln werden, will die AMA nicht vorhersagen. Schon jetzt steht aber fest, dass der höhere Getreidepreis bei den Konsumenten ankommen wird. Der Brotpreis zum Beispiel wird im Herbst um durchschnittlich sieben Prozent steigen. Und weil Braugerste teurer ist, wird man in Österreich auch für das Bier mehr bezahlen müssen.