Vulkanausbruch veränderte Klima

Neue Erkenntnisse zur Himmelsscheibe von Nebra

Die 3.600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra, die 1999 entdeckt wurde, gilt als die weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung aus der Bronzezeit. Nun könnte sich geklärt haben, wann sie für die Menschen ihren kultischen Wert verloren hat.

Ein Vulkanausbruch mit einer riesigen Aschewolke auf der Mittelmeerinsel Thera, heute Santorin genannt, vor rund 3.600 Jahren hat die Himmelsscheibe von Nebra für die Menschen plötzlich wertlos gemacht. Das sagen Forscher der Universitäten Mainz und Halle.

Sie erklären es so: Die auf der Insel hoch aufsteigende Vulkanasche verfinsterte bis nach Mitteleuropa den Himmel für 20 bis 25 Jahre. Während dieser Zeit wurde es auch ein bis zwei Grad kälter. Die Folge waren kühle Sommer mit verheerenden Missernten. Für die Menschen war das unerklärlich.

Parallelen zu Stonehenge?

Das Symbol des alten Sonnenkultes wurde entweiht und zusammen mit zwei goldverzierten Schwertern, bronzezeitlichen Spiralringen und Bronzebeilen an einem damals heiligen Ort, auf dem Mittelberg bei Nebra vergraben und damit den Göttern geopfert - vielleicht um sie gnädig zu stimmen.

Zugleich, also etwa vor 3.600 Jahren habe auch die Nutzung der Ringanlage von Stonehenge in England geendet - vielleicht aus einem ähnlichen Grund, sagen die Forscher.