115 Euro für die Flutopfer

EU stockt Pakistanhilfe auf

Die EU-Kommission stockt die Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan abermals auf: Gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten werden 115 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Außerdem will die EU die Führungsrolle in der Pakistanhilfe übernehmen und regt eine internationale Geberkonferenz an.

Abendjournal, 18.8.2010

Zu wenig für den Wiederaufbau

Europa ist mittlerweile der größte Geldgeber für Pakistan. Die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe wird nicht müde zu betonen, wie schnell die EU geholfen habe. Damit tritt Kristalina Georgiewa auch Kritik entgegen, wonach die europäische Hilfe nur schleppend angerollt sei.

Die EU-Kommission hat bereits zum dritten Mal ihre Hilfszusagen nachgebessert. Nun fließen 70 Millionen Euro allein aus dem EU-Haushalt nach Pakistan. "70 Millionen - das ist eine bedeutsame Summe. Aber dieses Geld ist nur für die Nothilfe. Es reicht natürlich nicht, um Pakistan wieder aufzubauen", sagte die Kommissarin.

Geberkonferenz gefordert

Das EU-Geld komme auch bei den Flutopern an, beteuert Georgiewa. Es fließe direkt an jene Hilfsorganisationen in den Katastrophengebieten, mit denen die EU seit Jahren zusammenarbeitet.

Insgesamt beteiligt sich Europa mit 115 Millionen Euro an der Pakistanhilfe, denn die Mitgliedsstaaten haben zusätzlich zu den 70 Millionen der Kommission 45 Millionen Euro zugesichert. Das ist ein Drittel von dem, was die UNO gefordert hat.

Für den langfristigen Wiederaufbau aber müsse noch mehr Geld lukriert werden, räumt die Kommissarin für humanitäre Hilfe ein. EU-Kommissionspräsident Barroso hat angeregt, eine internationale Geberkonferenz abzuhalten.