Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi in Alpbach

Gegen Sanktionen, für Menschenrechte

Ein Plädoyer für eine Neudefinition von Frieden, sowie für Demokratie und soziale Gerechtigkeit hielt Donnerstagabend die Menschenrechtskämpferin Shirin Ebadi bei der Eröffnung des "Europäischen Forum Alpbach". Die Juristin hat 2003 für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte im Iran den Friedensnobelpreis bekommen.

Morgenjournal, 20.08.2010

Menschenrechtsverletzungen im Iran

Shirin Ebadi spricht über ihr Land, über unschöne Wirklichkeiten, über Menschenrechtsverletzungen. Ihre Stimme erhebt die ehemalige Richterin schon seit Jahren - und wurde daher immer von Behörden schikaniert, war mehrfach in Haft und mit Berufsverbot belegt. Inzwischen lebt sie im westlichen Ausland. Hier in Alpbach in Tirol schildert sie, in wie vielen Bereichen Menschen diskriminiert werden - etwa, wie Frauen im Iran unterdrückt werden. Ein Frauenleben sei halb so viel wert jenes eines Mannes. Die Juristin schildert, wie Menschen anderen Glaubens als dem Islam benachteiligt werden - indem beispielsweise andere Rechtsmaßstäbe angelegt werden, und wie Medien im Iran an korrekter Information gehindert werden.

"Sanktionen schaden dem Volk"

Dennoch appelliert die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi: Trotz aller Kritik an der iranischen Regierung sei sie strikt gegen jegliche militärischen und wirtschaftlichen Sanktionen. Denn die würden dem iranischen Volk schaden. Außerdem würden sie der Regierung eine Entschuldigung dafür liefern, die Opposition noch stärker zu unterdrücken.

Zuversicht für die Demokratie

Und die Menschenrechtskämpferin Shirin Ebadi beendet ihre Rede in Tirol nicht ohne einen hoffnungsvollen Ausblick: Dank der Beharrlichkeit des Volkes werde die Demokratie ihren Weg finden.

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