Politiker unter den Todesopfern

Somalia: Rebellen stürmen Hotel

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben bewaffnete Kämpfer ein Hotel gestürmt und mehr als 30 Menschen getötet. Seit kurzem gibt es in Mogadischu wieder Kämpfe zwischen Truppen der Übergangsregierung und Rebellen der islamistischen Al-Shabab Miliz. Seit zwanzig Jahren herrscht in dem ostafrikanischen Land Bürgerkrieg.

Abendjournal, 24.8.2010

Sechs Politiker unter den Opfern

Die Toten werden abtransportiert. Am Gehsteig vor dem Muna Hotel im Zentrum von Mogadischu sind nur mehr Blutflecken zu sehen, Gesteinsbrocken liegen auf der Straße.

Ein Selbstmordkommando stürmte am Dienstag das Hotel und eröffnet sofort das Feuer. Die Angreifer sind als Sicherheitskräfte verkleidet. Sie ermorden 32 Gäste. Unter den Toten sind auch sechs Parlamentsabgeordnete. Anschließend steigen die Attentäter auf das Dach des Hotels und beschießen die Sicherheitskräfte, die das Gebäude umstellt haben. Bevor sich die Rebellen in die Luft sprengen, schreien sie noch "Gott ist groß!"

Übergangsregierung hilflos gegen Terroristen

Die Verantwortung für den Anschlag hat die radikal-islamische Al Shabab Miliz übernommen. Seit drei Jahren kämpfen die Aufständischen der Al Shabab gegen die vom Westen unterstützte somalische Übergangsregierung. Die Gruppierung bekennt sich zum Terrornetzwerk Al Kaida und hat einen Großteil von Mogadischu und den Süden von Somalia bereits unter ihrer Kontrolle.

Die islamistischen Kämpfer haben am Montag eine neue Offensive gegen die Regierungstruppen begonnen und mehrere Kasernen in der Hauptstadt angegriffen. Die schwache Übergangsregierung in Somalia hält sich nur an der Macht, weil sie von den 6.000 in Teilen des Landes stationierten Soldaten der Afrikanischen Union unterstütz wird.