Ministerium dementiert

Eurofighter viel zu teuer?

Ein Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" könnte in Österreich eine neue Eurofighter-Debatte auslösen. Horrend hohe Betriebskosten und ein angeblich viel zu hoher Anschaffungspreis für die Abfangjäger sollen aus den deutschen Informationen hervorgehen. Das Verteidigungsministerium dementiert das allerdings.

Abendjournal, 29.08.2010

Deutsche Zahlen

Die Partei "Die Linke" wollte von der deutschen Bundesregierung Näheres über die Kosten für die Eurofighter-Abfangjäger erfahren. Die Beantwortung ihrer Fragen birgt erstaunliche Details. So erfährt man, dass Eurofighter pro Flugstunde 3.500 kg Kerosin verbrauchen und 11 Tonnen CO2 in die Luft blasen, und dass eine Flugstunde - zumindest bei der deutschen Bundeswehr - mit rund 74.000 Euro angesetzt wird.

Pilz: Viel zu teuer

Den österreichischen Eurofighter-Kritiker Peter Pilz von den Grünen versetzt das, vor allem aber eine weitere Zahl, in Rage: Die deutschen Eurofighter hätten pro Stück 57 Millionen Euro gekostet; die für Österreich aber 115 Millionen, behauptet Pilz.

Darabos-Sprecher dementiert

Ein Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) dementiert das: Der Stückpreis für die Flugzeuge sei in Deutschland und Österreich gleich; erst bei Einrechnung der gesamten Zusatzausstattung und der Wartungsverträge für 30 Jahre komme man auf Gesamtkosten von rund 114 Millionen pro Jet.

Die schwarz-blaue Regierung hatte den Beschluss für den Ankauf der Eurofighter gefasst. Ursprünglich sollten es 18 sein; unter dem SPÖ-Verteidigungsminister wurde dann auf 15 Stück reduziert. Die Jets befinden sich derzeit noch in der Einführungsphase.

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