Abzug der US-Armee aus dem Irak

"USA hinterlassen ein zerrissenes Land"

Nach mehr als sieben Jahren ist der US-Militäreinsatz im Irak offiziell zu Ende. Sie hinterlassen ein zerrissenes Land. Für den Irakexperten der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, bleibt die große Frage, ob die USA trotzdem dafür sorgen können, dass das Land nicht zerfällt und die Gewalt eskaliert.

"Konflikt Araber gegen Kurden"

Guido Steinberg, Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, im Gespräch mit Agathe Zupan

Schwierige politische Situation

Als größtes Problem sieht Steinberg derzeit, dass die USA im Irak eine Elite an die Macht gebracht haben, die sich immer weniger in der Lage zeigt, die Probleme des Landes zu lösen. Vor 5 Monaten wurde gewählt, noch immer gibt es keine neue Regierung, eine Lösung sei derzeit völlig unklar. Steinberg kann sich vorstellen, dass die Situation zu einer Rückkehr zu undemokratischen Regierungsformen führen könnte.

Spannungen der religiösen Gruppen

Die Spannungen zwischen den verschiedenen Konfessionen, zwischen Sunniten, Schiiten und Kurden, könnten an Bedeutung verlieren, sagt Steinberg. Die Konfliktlinie werde künftig eher zwischen Arabern und Kurden verlaufen. Entscheidend werde sein, ob die Kurden in den nächsten Jahren einen faktisch unabhängigen Staat gründen können.