Doch 50.000 US-Soldaten bleiben

USA beenden Kampfeinsatz

Mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch in den Irak geht der Kampfeinsatz der US-Armee dort offiziell zu Ende. In einer Fernsehansprache an die Nation will US-Präsident Barack Obama Bilanz ziehen und über das künftige Verhältnis zum Irak sprechen. Damit beginnt aus US-Sicht die letzte Phase des Irakkriegs.

Morgenjournal, 31.08.2010

50.000 bleiben

Mit dem heutigen Tag beginnt die letzte Phase des Irakkriegs. Für Operation New Dawn -"Neubeginn" - bleiben 50.000 US-Soldaten im Land, zu Jahresbeginn waren es noch 130.000. Ihre Aufgabe wird von US-Militärstrategen mit den Worten "train and assist" umschrieben, also Ausbildung und Unterstützung der irakischen Armee. Es wäre aber falsch zu glauben, dass diese Truppen nicht mehr in Kampfhandlungen verwickelt würden sagt der Irak-Experte Kenneth Pollack, ehemaliger Direktor des Nationalen Sicherheitsrats für die Golfregion. "Sie sind auch dazu da sicherzustellen, dass sich die irakischen Politiker an die Regeln halten.

Auf die irakische Politik kommt es an

Der Zeitpunkt für den Truppen-Rückzug sei richtig gewählt, sagt Kenneth Pollack. Der Irak sei heute viel sicherer als noch vor kurzer Zeit. Bis Ende 2011 sollen auch die verbleibenden US-Soldaten den Irak verlassen haben, verspricht Obama. Kenneth Pollack schränkt ein: nur wenn die Entwicklung vor allem der irakischen Politik in die richtige Richtung geht. Doch es gebe noch immer Kräfte, die auf schmutzige Tricks und Gewalt zurückgreifen. Sollte sich der Irak jedoch nicht weiter stabilisieren, dann könnte sich die Rückszugsankündigung des Präsidenten als erster Satz einer griechischen Tragödie entpuppen, warnt Pollack.