Neue Vorwürfe gegen Faul

SPÖ-Abgeordneter Faul tritt zurück

Der steirische Nationalratsabgeordnete Christian Faul (SPÖ) legt sein Mandat zurück. Das hat der steirische Landeshauptmann und SPÖ-Chef Franz Voves mitgeteilt. Als Begründung werden Äußerungen des Abgeordneten angegeben. Dazu kommen noch unbestätigte Vorwürfe, dass Faul als Lehrer Gewalt gegen Schüler ausgeübt haben soll.

Abendjournal, 31.08.2010

Verbale Attacke auf Grosz

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Christian Faul letzten Mai bekannt, als er im Nationalrat - nach Zwischenrufen des BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz - zu folgenden Worten griff: "Kleiner Grosz geh zurück. Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drinnen sein müsste. Und darum solltest du still sein. Für mich sind Sie im Sternzeichen Krokodil. Eine große Pappen und ein kleines Hirn. Das muss ich Ihnen einmal sagen. Normal sind Sie längst des Hauses verwiesen; mit Ihrem Intelligenzgrad haben Sie gar keine Berechtigung, dass Sie da auftreten."

Mehrere Vorwürfe

Für weitere Schlagzeilen sorgte, dass Faul neben seinem Politiker-Einkommen auch noch ein Gehalt als Schuldirektor bezogen hatte; dass er im Parlament einen Fotografen tätlich angegriffen haben soll und dass er bei einer Veranstaltung - wiederum den Abgeordneten Grosz - als wörtlich "Arschloch" bezeichnet haben soll. Faul bestritt beides.

Gewalt gegen Schüler?

Nun kamen in der Tageszeitung Österreich auch anonyme Vorwürfe hinzu, er sei früher als Lehrer gewaltätig gegen Schüler geworden - wofür es keine Bestätigung gibt. In der Zeitung selbst wird Faul zitiert: Seinerzeit habe niemand geklagt, er habe nie ein Disziplinarverfahren gehabt.

Voves teilt Faul-Rücktritt mit

Schließlich hat am Nachmittag der steirische Landeshauptmann und SPÖ-Chef Franz Voves per Aussendung mitgeteilt: Angesichts der Äußerungen von Christian Faul sowie der gegen ihn erhobenen Vorwürfe in der Zeitung habe er ein Gespräch mit ihm geführt. Faul habe seinen sofortigen Rücktritt als Abgeordneter mitgeteilt. Vom SPÖ-Klubobmann im Parlament, Josef Cap, heißt es dazu: Diese persönliche Entscheidung des Abgeordneten sei zu respektieren. Christian Faul selbst war bisher für eine persönliche Stellungnahme auf Anfrage des ORF-Radios nicht erreichbar.

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