Wechsel zu Deripaska-Firma
Magna-Chef Wolf geht
Der Spitzenmanager des Autozulieferkonzerns Magna, Siegfried Wolf (52), verlässt das Unternehmen. Wolf wechselt Mitte November zum Konzern Basic Element des russischen Unternehmers Oleg Deripaska.
8. April 2017, 21:58
Nachrichten, 13.09.2010
Divisionschef in Autosparte
Wolf soll bei Basic Element künftig als Aufsichtsratsvorsitzender mit Durchgriffsrecht (Chairman of the Board of Directors) bei der Division OJSC Russian Machines tätig sein, der Mutter des russischen Autoherstellers GAZ.
Langjährige Magna-Karriere
Wolf gehört dem Magna-Konzern seit 15 Jahren an und ist seit April 2005 Co-CEO bei Magna International. Künftig wird Donald Walker die Geschäfte an der Magna-Spitze allein führen. Seit dem Vorjahr gehörte Wolf bereits dem GAZ-Aufsichtsrat an, seit heuer als Vorsitzender.
An Opel-Plänen beteiligt
GAZ war an dem Rettungsplan für Opel beteiligt. Opel-Fahrzeuge sollten in den Produktionsanlagen von GAZ in Nischni-Nowgorod gebaut und über das riesige Vertriebsnetz von GAZ in ganz Russland verkauft werden. Der Plan wurde aber abgelehnt. General Motors entschied sich, die Rüsselsheimer Tochter zu behalten.
Das Unternehmen ist der einzige große russische Autobauer ohne westlichen Partner. Er ist auf Schwerfahrzeuge und Busse spezialisierte und betreibt 17 Produktionsstätten. 2009 musste GAZ tausende Stellen streichen. Auf dem russischen Markt hatten sich 2009 die Pkw-Verkaufszahlen halbiert.
Drehscheibe für Deripaskas Firmengeflecht
Basic Element (BasEl) mit Sitz in Moskau zählt zu den größten Wirtschaftskonglomeraten Russlands. Deripaska verwaltet sein Firmengeflecht über diese 1997 gegründete Investmentgesellschaft und Vermögensholding. Während der Wirtschaftskrise hatte Deripaska, der auch CEO von Basic Element ist, erhebliche Liquiditätsprobleme und musste im Oktober 2008 unter anderem seine 20-prozentige Beteiligung an Magna International, die er 2007 indirekt über die 2005 gegründete Russian Machines erworben hatte, abgeben. Außerdem stieß er die Beteiligung am deutschen Baukonzern Hochtief (9,99 Prozent) ab. Den Viertel-Anteil an dem Baukonzern Strabag verpfändete Deripaska im Frühjahr 2009, seine Stimmrechte übt er nun über eine Namensaktie aus. Mitte Oktober 2010 kann Deripaska seinen Strabag-Anteil von der Privatstiftung des Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner und der Raiffeisen/Uniqa-Gruppe zurückkaufen.
Abendjournal, 13.09.2010
Weitverzweigtes Firmen-Netzwerk
Basic Element fungiert als Dach für die Unternehmensdivisionen Maschinenbau, Energie, Finanzdienstleistungen, Bau, Luftfahrt und sonstige Wirtschaftszweige. Der Energiesektor ist in der En+Group zusammengefasst, die unter anderem die Produktion und den Verkauf von Erdöl, Strom, aber auch Aluminium und Bauxit umfasst. Die wichtigste Beteiligung ist der russische Aluminiumriese RusAl, der seit heuer im Jänner an den Börsen in Hongkong und Paris notiert. Bei den Finanzdienstleistungen gehört die Soyuz-Bank sowie Element Leasing zu Basic Element.
Ein wichtiger Teil der Unternehmensgruppe ist auch der Bausektor mit rund 25.000 Mitarbeitern, zu dem die Unternehmen Glavstroy, Transstroy und Altius Development gehören. Außerdem gehören Deripaska auch einige Flughäfen in der Schwarzmeer-Region, darunter etwa der Flughafen des Olympiaortes Sotschi sowie der Airport Kransodar. Am bisherigen Höhepunkt seiner Geschäftstätigkeit 2007 beschäftigte das von Basic Element verwaltete Firmengeflecht rund 240.000 Beschäftigte.
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