Bankensprecher beschwichtigt
Basel III: "Zu früh für Panik"
Das neue Banken-Regelwerk Basel III wird auch Folgen für die österreichischen Banken haben. Sie müssen ihre Kredite mit mehr Eigenkapital absichern. Bis zu 30 Milliarden Euro könnten es für alle österreichischen Banken zusammen sein, meint der Chefökonom der Bank Austria. Der Sprecher der Banken in der Wirtschaftskammer, Walter Rothensteiner, hält das für weit übertrieben.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.09.2010
Zu früh, Panik zu machen
"Wenn das wirklich so drastische Summen annehmen würde, würde das ja den Banken massiv die Möglichkeit nehmen, Kredite auszuweiten", sagt Rothensteiner, auch Chef der Raiffeisen-Zentralbank. Genau das sei aber weder im Sinne der Banken noch der Kunden. Schließlich leben die Banken davon, dass sie Kredite vergeben. Daran würden auch die strengeren Basel-III-Regeln nichts ändern, meint Rothensteiner. "Es ist jedenfalls zu früh, Panik zu machen. Wir wollen ja auch nicht leichtfertig drohen, keine Kredite zu vergeben. Wir leben ja davon. Und daher ist es unser höchstes Anliegen, dass wir dieses Geschäft machen können."
Partnersuche notwendig?
Wenn die österreichischen Banken größere Reserven anlegen müssen, werden sie das spüren, erwartet Rothensteiner. Einige würden das Geld dafür auch nicht aus eigener Kraft aufbringen. Welche Banken das sein könnten, darauf will sich Rothensteiner nicht festlegen, und verweist auf die langen Übergangsfristen bis zum Jahr 2018. Wer es nicht schafft, werde sich eben Partner suchen müssen. In der Bankenszene werden die Bawag und die Volksbanken als Kandidaten gehandelt, die einen Partner oder gar einen neuen Eigentümer brauchen könnten.