Zwischen Paris und Brüssel

Roma-Streit spitzt sich zu

Der Streit zwischen der EU-Kommission und Frankreich rund um die Roma-Abschiebungen spitzt sich zu. Paris wirft der Kommission Entgleisungen vor. Kommissionspräsident Barroso kontert. Grundrechtskommissarin Reding hatte angekündigt, Frankreich vor den Europäischen Gerichtshof bringen zu wollen, weil die Roma-Abschiebungen gegen EU-Recht verstößen.

Abendjournal, 15.09.2010

Stimmung aufgeheizt

Schlagabtausch zwischen Brüssel und Paris: Nachdem die Grundrechtskommissarin Reding Frankreich gedroht hatte, wegen der Roma-Abschiebungen zu klagen, antwortete heute Früh der französische Europastaatssekretär, die Kommission habe sich schwere Entgleisungen geleistet. So behandle man keinen großen Staat.

Präsident Sarkozy schlägt gar vor, dass Reding die Roma in ihrem Heimatland Luxemburg aufnehmen solle. Kommissionpräsident Barroso wiederum stellt sich hinter seine Grundrechtskommissarin.

EU-Gipfel überschattet

Selbst wenn der Streit um die Roma-Abschiebungen nicht auf der Tagesordnung steht, werden Europas Staats- und Regierungschefs am Donnerstag bei ihrem Gipfeltreffen dieses Thema kaum umschiffen können. Barroso ruft nun zum Dialog auf.