"Regierungsspitze warnen und wachrütteln"
Rektoren und ÖH veranstalten Protesttag
Die Rektoren der österreichischen Universitäten rufen gemeinsam mit der Hochschülerschaft einen Protesttag aus. Am 19. Oktober wollen sie die Bundesregierung vor der angekündigten Kürzung des Unibudgets warnen, und einen Dialog über die Zukunft der Hochschulen erzwingen. Der wurde ihnen nämlich bisher verweigert, sagen die Rektoren.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 1.10.2010
Bundesregierung wachrütteln
Am 19. Oktober werden an allen Universitäten zwar die Lehraktivitäten ruhen, nicht aber die Hirne von Lehrenden und Studierenden. Eine sogenannte Universitätsvollversammlung, also ein Protesttag, soll die Bundesregierung wachrütteln: Denn wenn die Budgets eingefroren und damit praktisch gekürzt würden, funktioniert gar nichts mehr, sagt der Rektorenvorsitzende und Rektor der Technischen Universität Graz Hans Sünkel.
"Staat lässt uns im Regen stehen"
Ein weiteres Problem sei, dass die Politik den Universitäten keine Möglichkeit der Zugangsbeschränkung gibt, sagt Sünkel: "Der Staat lässt uns im Regen stehen, indem er uns im Gegensatz zu Fachhochschulen und den wirklich prominenten internationalen Universitäten nicht die Möglichkeit gibt, auszuwählen. Und er lässt uns auch im Regen stehen, indem er uns budgetär die Daumenschrauben ansetzt. Wir wollen die Regierungsspitze, Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Pröll, seit geraumer Zeit in die Pflicht nehmen. Von diesen beiden Persönlichkeiten sehen und hören wir kein klares Commitment zu Wissenschaft und Forschung."
Teilen der Forschung droht das Aus
Wenn sich die Regierung nicht zu einer umfassenden Finanzierung der Universitäten durchringen kann, droht aus Sicht der Rektoren jedenfalls das Aus für einige Teile des Lehrangebots und der Forschung. Damit hat der heiße Herbst an den Universitäten begonnen.