"Arbeitszeitverkürzung kein Thema"

Industrie fordert flexible Arbeitszeiten

Der Präsident der Industriellenvereinigung Veit Sorger will die Arbeitszeiten flexibilisieren, um so besser auf Konjunkturschwankungen reagieren zu können. Vor dem Start der Lohnverhandlungen spricht er sich zudem gegen eine Verkürzung der Arbeitszeiten aus.

Abendjournal, 5.10.2010

"Unser Modell soll Fortschritt machen"

Die Industriellenvereinigung erwartet eine schwierige Lohnrunde. Denn diesmal gehe es nicht nur um einen maßvollen Abschluss bei der Lohnerhöhung, sondern auch um eine Festlegung zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten. So soll besser auf Konjunkturschwankungen reagiert werden können, bei starker Auftragslage ließe sich auf diese Weise die permanente Zahlung von teuren Überstunden verhindern, sagt IV-Präsident Veit Sorger: "Wir wollen einen Lohnabschluss sehen, der für uns die Wettbewerbsfähigkeit erhält und der insgesamt leistbar ist. Wir wollen einen relativ moderaten, fixen Anteil und dann je nach Unternehmen und je nach Ergebnis eine entsprechende Zuteilung zu den Mitarbeitern. Ich glaube, darüber sollte man verhandeln. Und natürlich wollen wir sehen, dass unser Modell der Arbeitszeitflexibilisierung einen entsprechenden Fortschritt macht."

Kein Verständnis für kürzere Arbeitszeiten

Veit Sorger argumentiert, dass es hier bereits Vorleistungen der Industrie gegeben hätte. Bei den letzten Lohnverhandlungen sei nämlich trotz Wirtschaftskrise um 0,6 Prozent höher abgeschlossen worden. Flexiblere Arbeitszeiten wurden aber bisher nicht eingeführt, das muss bei diesen Lohnverhandlungen nachgeholt werden. Kein Verständnis hat der Präsident der Industriellenvereinigung für die Forderung der Gewerkschaften nach kürzeren Arbeitszeiten.

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