Gewerkschaften wollen am Dienstag streiken

Frankreich: Miniänderung der Pensionsreform

In Frankreich laufen die Gewerkschaften gegen die Pensionsreform Sturm. Der Protest richtet sich vor allem gegen die angekündigte Anhebung des Pensionsalters auf 67 Jahre. Präsident Nicolas Sarkozy will das Gesetz jetzt ändern damit Mütter nicht benachteiligt werden. Der Haken dabei: Die Änderung gilt nur für Frauen mit drei oder mehr Kindern, die zwischen 1951 und 1955 geboren wurden.

Abendjournal, 07.10.2010

Gilt nur für Mütter von mindestens drei Kindern

Arbeitsminister Eric Woerth hat den Änderungsantrag heute Vormittag im Senat deponiert: "Mütter von drei oder mehr Kindern, die zwischen 1951 und 1955 geboren wurden, und die mehr als ein Jahr wegen der Kindererziehung nicht gearbeitet haben, werden auch in Zukunft ohne Abschläge mit 65 Jahren in Pension gehen können. Das betrifft 130.000 Frauen.", sagt der Arbeitsminister.

"Keine Änderung des Grundproblems"

Die Gewerkschaften die für nächsten Dienstag einen nationalen Aktionstag geplant haben finden die Änderungen positiv. Es ist aber nicht genug sagt Bernard Thibaud Generalsekretär der zweitgrößten Gewerkschaft CGT. "Diese Änderungen werden unsere Kritik an der Pensionsreform nicht ändern. Wir kritisieren die Anhebung des Pensionsalters für alle. Die Regierung ändert Details, aber nicht das Grundproblem."

Gewerkschaft will streiken

Die größte Gewerkschaft CGT begrüßt die Änderungen des Gesetzes, denn sie hat unter anderem genau diese Punkte kritisiert. Der Sprecher der Gewerkschaft Jean-Louis Malys, meint jedenfalls, das reiche noch lange nicht: "Nein das reicht nicht. Wir haben zwar bessere Bedingungen für die Frauen verlangt, aber nicht nur für die mit drei Kindern." Die Gewerkschaften halten also an dem Aktionstag fest.

Geld stattdessen aus Vermögenssteuer

Diese kleine Reform der Pensionsreform kostet die Regierung 3,4 Milliarden Euro. Das Geld soll durch eine Erhöhung der Vermögensteuer und der Spekulationssteuer auf Immobilien wieder hereingebracht werden.