Die Breite des Weltkinos

8. April 2017, 21:58

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath Pokorny, eigentlich ein fixer Teilnehmer der jährlichen Viennale Programm-Pressekonferenz, ließ sich gestern entschuldigen. Wichtige Gespräche nach der Wien Wahl würden seine Anwesenheit im Rathaus notwendig machen. Kein Wunder, denn bei möglichen Koalitionen zwischen SPÖ und Grünen oder SPÖ und ÖVP könnte auch das Kulturressort, das die Viennale finanziell wesentlich unterstützt, einen personellen Wechsel erfahren.

Egal wie die Verhandlungen ausgehen, Viennale Direktor Hans Hurch gibt sich jedenfalls, was das Festival betrifft, gelassen. Und mit Regisseuren wie Mike Leigh, Olivier Assayas, Sofia Coppola, Woody Allen oder Robert Rodriguez hat Hurch auch heuer wieder Werke von bekannten Filmemachern ins Programm genommen, war darüber hinaus aber motiviert, die Breite des Weltkinos abzubilden, sowohl geografisch als auch inhaltlich, sowohl im Spiel- als auch im Dokumentarfilmbereich.

Neben dem rund 140 Spiel- und Dokumentarfilme umfassenden Hauptprogramm sind dem amerikanischen Regisseur Larry Cohen, dem kürzlich verstorbenen William Lubtchansky, einem der Lieblingskameramänner von Jean-Luc Godard, sowie dem kanadischen Filmemacher Denis Coté eigene Filmreihen gewidmet. Als Stargast empfängt die Viennale heuer den Musiker und Künstler Lou Reed, der beim Dokumentarfilm "Red Shirley" – einem halbstündigen Porträt über seine 101 Jahre alte Cousine - erstmals auch Regie geführt.

Der Kartenvorverkauf beginnt bereits diesen Samstag. Um ein Chaos beim Ticketerwerb wie im letzten Jahr zu verhindern hat die Viennale technisch aufgerüstet und zudem zu den bereits bekannten Vorverkaufsstellen am Stuben- und Schottentor sowie im Generali-Center zwei neue Ticketbüros im Gartenbau, sowie im Künstlerhauskino eingerichtet.

Und auch heuer gibt es wieder das fünf Filme umfassende Viennale-Abo in Kooperation mit Ö1 zum Preis von 35 Euro, für Ö1-Clubmitglieder um 30 Euro.