Österreichische Retter erzählen

Chile: "Moralische Verpflichtung zu helfen"

Vier Tage nach der dramatischen Rettungsaktion in der Mine San Jose in Chile berichten die drei involvierten österreichischen Retter erstmals von ihrem Einsatz. Die Seilwinde, mit der die 33 verschütteten Bergleute nach oben geholt wurden, ist von einer österreichischen Firma und wurde von den drei Technikern bedient.

Mittagsjournal, 17.10.2010

Österreichische Helfer nach der Rettungsaktion, aus Chile Tim Cupal

Drei Techniker aus Kärnten und dem Burgenland

Bei der Bergwerks-Rettung in Chile hat Österreich diese Woche eine wichtige Rolle gespielt. Die Seilwinde, mit der die 33 verschütteten Kumpel nach oben geholt wurden, war von einer österreichischen Firma und wurde von drei österreichischen Technikern bedient. Die Kärntner Heinrich Tilz und Johannes Pemberger und der Burgenländer Peter Laschober haben die Seilwinde bedient, mit der die Rettungskapsel hochgezogen wurde. Windenfahrer nennt man diese Männer in der Bergmannssprache. Vier Tage nach der Rettungs-Aktion berichten sie jetzt erstmals vom dramatischen Rettungs-Einsatz.

"Traumhaftes Gefühl"

Die allererste Fahrt mit der bemannten Kapsel hatte Heinrich Tilz durchgeführt. Die Anspannung war groß: "Wir haben die Übergänge gut gemeistert, es war ein wenig wie beim Skifahren", erinnerte sich der Kärntner.

"Ich habe auf ungefähr 610 Metern gesehen, dass alles klappt. Dann habe ich auf den Laptop geschaut und dort über die Kamera, die wir unten montiert hatten, bereits die Kapsel kommen gesehen. Wie haben die Kapsel elegant hingestellt und der erste Mann ist danach ausgestiegen. Es war ein traumhaftes Gefühl", so Tilz.

"Keine Zeit für Angst"

Peter Laschober aus Oberwart war der dritte Windenfahrer. Die Verantwortung sei groß gewesen, sagte er, Zeit für Angst aber kaum da. "Sorgen macht man sich immer, aber zum Glück hat alles gepasst."