Studierende protestieren gegen Einsparungen

"Familienbeihilfe streichen ist Zukunftsraub"

Am Donnerstag wollten die Studierenden noch einmal ihren Unmut über die Kürzung der Familienbeihilfe kundtun. Die soll ja nur noch bis zum 24. Lebensjahr ausbezahlt werden. In zahlreichen Städten des Landes wird am Nachmittag demonstriert.

Abendjournal, 28.10.2010

Tausende auf der Straße

Mehrere tausende Studierende - nach Polizeiangaben "über 1.000" - nach ÖH-Angaben bis zu 20.000 - haben Donnerstag Nachmittag in Wien gegen die von der Regierung geplanten Budgetmaßnahmen, vor allem die beabsichtigten Kürzungen der Familienbeihilfe, demonstriert.

Zu den Protesten haben unter anderem die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH), die ehemaligen Hörsaalbesetzer von der Protestbewegung "#unibrennt" und fast alle ÖH-Fraktionen aufgerufen, die sich vor allem gegen die geplante Kürzung der Familienbeihilfe richten. Auch in Graz, Linz und Salzburg finden am Nachmittag Demonstrationen statt.

"Gebt uns unsere Zukunft zurück"

Auftakt der Demonstration war um 16.00 Uhr vor dem Hauptgebäude der Universität Wien. Von dort setzte sich der Protestzug gegen 16.30 Uhr über Ballhausplatz und Oper bis zum Stubentor fort, wo neben dem für Familie zuständigen Wirtschaftsministerium um etwa 18.00 Uhr die Abschlusskundgebung geplant ist.

"Familienbeihilfe streichen ist Zukunftsraub", "Zukunftsmord", "24? - Ab zum AMS", "Bildung ist Menschenrecht - Gebt uns unsere Zukunft zurück" oder das Akronym "Pröll Ruiniert Österreichs Lebensgrundlage Leichtfertig" war auf Transparenten zu lesen. Mit Trillerpfeifen und vielen, wohl vom letzten Wahlkampf übrig gebliebenen grünen Luftballons machten die Studenten ihrem Ärger Luft.

Kritik von der ÖH

ÖH-Chefin Sigrid Maurer sprach im Zusammenhang mit der Kürzung der Bezugsdauer der Familienbeihilfe gegenüber der APA vom "schwersten finanziellen Schlag gegen die Studenten seit Einführung der Studiengebühren". Niemand könne in der Zeit (bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres, Anm.) studieren, den Studierenden würde damit die Existenzgrundlage entzogen. Die Maßnahme "beweist die absolute Ignoranz der Bundesregierung", so Maurer.

Text: APA, Audio: ORF