Kostenwahrheit statt Pauschalgebühr

VCÖ für elektronische Vignette

Das derzeitige System der Autobahn-Vignette bevorzugt alle, die viel auf der Autobahn unterwegs sind. Der Verkehrsclub Österreich, der dem Autoverkehr kritisch und dem öffentlichen Verkehr positiv gegenüber steht, schlägt deshalb ein neues System vor: Eine elektronische Vignette, mit der so viele Kilometer verrechnet werden, wie jemand tatsächlich fährt.

Morgenjournal, 31.10.2010

E-Vignette in Handy-Größe

Das Autobahnpickerl sei ein Relikt aus dem vorigen Jahrhundert, meint man im Verkehrsclub Österreich, wie die Stempelmarke oder der Krankenschein. Der VCÖ will ein elektronisches System.

Die E-Vignette ist etwa so große wie ein kleines Handy. Sie registriert die Kilometer, die jemand auf Autobahnen unterwegs ist. Zusätzlich sieht der Verkehrsclub Österreich den Vorteil, dass über eine elektronische Vignette Verkehrsinformationen übertragen werden können. Das könnte helfen, Staus zu vermeiden. Vor allem aber, so der VCÖ, würde eine elektronische Vignette das derzeit ungerechte System des Pickerls zum Einheitspreis beseitigen. Denn jetzt werden Vielfahrer belohnt.

Wenigfahrer benachteiligt

Wer 30.000 Kilometer auf Autobahnen fährt, zahlt 0,25 Cent pro Kilometer. Bei 2.000 Autobahn-Kilometern kostet ein Kilometer fast 4 Cent. Wenigfahrer zahlen also pro Kilometer ein Vielfaches von dem, was für häufige Autobahnen-Benützer zusammen kommt.