Mit großer Verspätung

Castor-Zug am Ziel

Der Castor-Transportzug mit Atommüll ist nach massiven Protesten an der Verladestation in Dannenberg eingetroffen. Zuvor haben deutsche Polizisten bei Harlingen tausende Demonstranten von den Schienen geholt und in Gewahrsam genommen.

Nachrichten, 08.11.2010

Fracht wird umgeladen

Der Zug mit elf Atommüllbehältern erreichte Montagvormittag nach gut zweieinhalb Tagen mit großer Verspätung sein Ziel. Im Verladebahnhof von Dannenberg sollen die tonnenschweren Behälter auf Tieflader verfrachtet werden. Die letzten 20 Kilometer ins Zwischenlager Gorleben müssen die Castor-Behälter auf der Straße transportiert werden. Bis die Behälter, die insgesamt 154 Tonnen hochradioaktiven Atommüll enthalten, auf den Lkw liegen, dauert es mehrere Stunden.

Tausende Demonstranten

Bei Harlingen wenige Kilometer vor Dannenberg hatten zuletzt mehrere Tausend Atomkraftgegner die Gleise blockiert und den Zug am Sonntagabend zum Stoppen gezwungen. Er stand die Nacht über bei Dahlenburg, rund 30 Kilometer von Dannenberg entfernt. Am frühen Montagmorgen begann die Polizei mit der Räumung der Gleise. Gegen 08.20 Uhr startete der Zug zu seiner letzten Etappe nach Dannenberg.

Weiterer Widerstand

Auch beim Transport auf der Straße ist mit Widerstand und Sitzblockaden der Atomkraftgegner zu rechnen. Nach dem ursprünglichen Plan hätte der Atommüll bereits am frühen Montagmorgen das Zwischenlager Gorleben erreichen sollen. Wann das nun geschieht, ist offen.

Seit Freitag unterwegs

Der Zug war am Freitagnachmittag in Valognes im Nordwesten Frankreichs gestartet. Der Atommüll stammt aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague. Dort waren abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken wiederaufbereitet worden. Den dabei anfallenden hochradioaktiven Müll muss Deutschland zurücknehmen.

Mittagsjournal, 08.11.2010