Mit großer Verspätung
Castor-Zug am Ziel
Der Castor-Transportzug mit Atommüll ist nach massiven Protesten an der Verladestation in Dannenberg eingetroffen. Zuvor haben deutsche Polizisten bei Harlingen tausende Demonstranten von den Schienen geholt und in Gewahrsam genommen.
8. April 2017, 21:58
Nachrichten, 08.11.2010
Fracht wird umgeladen
Der Zug mit elf Atommüllbehältern erreichte Montagvormittag nach gut zweieinhalb Tagen mit großer Verspätung sein Ziel. Im Verladebahnhof von Dannenberg sollen die tonnenschweren Behälter auf Tieflader verfrachtet werden. Die letzten 20 Kilometer ins Zwischenlager Gorleben müssen die Castor-Behälter auf der Straße transportiert werden. Bis die Behälter, die insgesamt 154 Tonnen hochradioaktiven Atommüll enthalten, auf den Lkw liegen, dauert es mehrere Stunden.
Tausende Demonstranten
Bei Harlingen wenige Kilometer vor Dannenberg hatten zuletzt mehrere Tausend Atomkraftgegner die Gleise blockiert und den Zug am Sonntagabend zum Stoppen gezwungen. Er stand die Nacht über bei Dahlenburg, rund 30 Kilometer von Dannenberg entfernt. Am frühen Montagmorgen begann die Polizei mit der Räumung der Gleise. Gegen 08.20 Uhr startete der Zug zu seiner letzten Etappe nach Dannenberg.
Weiterer Widerstand
Auch beim Transport auf der Straße ist mit Widerstand und Sitzblockaden der Atomkraftgegner zu rechnen. Nach dem ursprünglichen Plan hätte der Atommüll bereits am frühen Montagmorgen das Zwischenlager Gorleben erreichen sollen. Wann das nun geschieht, ist offen.
Seit Freitag unterwegs
Der Zug war am Freitagnachmittag in Valognes im Nordwesten Frankreichs gestartet. Der Atommüll stammt aus der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague. Dort waren abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken wiederaufbereitet worden. Den dabei anfallenden hochradioaktiven Müll muss Deutschland zurücknehmen.