Große Streitthemen vertagt

Detaileinigung bei G-20-Gipfel

Der G-20-Gipfel in Südkorea geht ohne ganz großen Wurf zu Ende. Das Treffen der Staats-und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer war geprägt von einem Handels- und Währungsstreit. Die wichtigsten Streitpunkte werden vertagt. Immerhin hat man sich aber auf eine Reform des Internationalen Währungsfonds und strengere Bankenregeln geeinigt.

Morgenjournal, 12.11.2010

Reporter Paul Schiefer in Seoul im Morgenjournal-Gespräch am 12.11.2010 mit

Konflikt Merkel - Obama

Zunächst war das Treffen vom Streit zwischen den USA und den Exportmeistern China und Deutschland beherrscht worden. US-Präsident Barack Obama konnte sich nicht mit seinem Wunsch durchsetzen, hohe Handelsüberschüsse zu deckeln. Unter anderem stellte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel quer.

Übergabe an nächste Präsidentschaft

Es heißt, in der Abschlusserklärung werden die Fragen der Handelsüberschüsse und der künftigen Wechselkurse an die folgende französische G-20-Präsidentschaft übergeben. Langfristig soll eine Art "Frühwarnsystem" geschaffen werden, um die Kapital- und Warenbewegungen besser zu überwachen.

Bankenregeln und IWF-Reform

In Details gab es dann allerdings doch eine Einigung: Die führenden Wirtschaftsnationen der Welt haben sich in der Nacht auf strengere Eigenkapital-Regeln für Banken und auf eine Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) geeinigt. So erhalten China und andere aufstrebende Volkswirtschaften mehr Macht im IWF, bisher überrepräsentierte Staaten verlieren an Einfluss. Zudem müssen Banken in den nächsten Jahren Milliardenbeträge für eine bessere Risikovorsorge aufbringen.